Anna Gasser (links) und Clemens Millauer während eines Fototermins im Vorfeld des FIS Snowboard Slopestyle Weltcups.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

St. Georgen am Kreischberg – Am WM-Schauplatz von 2015 geht am Samstag ein Slopestyle in Szene. Mitte Dezember hat die Kärntnerin auf der "Dew Tour" in Breckenridge (Colorado) einen Contest dieser Disziplin gewonnen, präsentiert sich also in Bestform.

Bei einem Medientermin am Montag auf der Jaga Alm erfolgte das erste Abtasten eines der sechs Obstacles (drei Kicker, drei Railsektionen), ab Mittwoch wird offiziell trainiert. Die Qualifikation mit Gasser auf Damen-Seite und dem von Clemens Millauer angeführten siebenköpfigen ÖSV-Herrenteam ist für Freitag angesetzt (09.05 Uhr), das Finale der besten sechs Damen und zehn Herren für Samstag (12.30 Uhr/live ORF Sport+).

Schöne Erinnerungen

Vor vier Jahren eroberte Gasser mit WM-Silber im Slopestyle am Kreischberg ihre erste Medaille bei einem internationalen Großereignis, im Jänner 2017 gelang ihr dort der erste Weltcupsieg in dieser Disziplin. Seit 2017 steht dort auch ein Lande-Airbag zur Verfügung. "Letztes Jahr war der Kreischberg wirklich mein zweiter Heimatort. Wenn wir in Österreich trainiert haben, waren wir hier. Der Airbag ist so eine coole Möglichkeit, wir haben so viel von ihm profitiert. Ohne ihn wäre es bei Olympia vielleicht nur die Silberne geworden", sagt die 27-jährige Millstätterin.

Der Wettkampf vor Heimpublikum hat freilich auch für sie einen besonderen Stellenwert. "Wenn die Leute einen anfeuern und man jemand kennt, fühlt man sich einfach wohler. Wir hatten kein Mitspracherecht, wie der Kurs gebaut wird, aber er gefällt mir. Ich freue mich darauf, zu zeigen, was wir gelernt haben."

Gasser landet im Herbst 2018 als erste Frau überhaupt den "Cab Triple Underflip 1260".
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Das ist bei Gasser, wie man in dem Video sehen kann, Enormes. Freilich wird sie ihren Mitte November als erste Frau gezeigten "Cab Triple Underflip 1260" nicht bringen. Das wird dann doch eher in einem Big-Air-Wettkampf passieren, wenngleich die Voraussetzungen auch da optimal passen müssen. "Es kommt sehr darauf an, wie der Kicker gebaut ist, aber in einem Slopestyle wird das eher schwer."

Grundsätzlich sei sie in einem Slopestyle nervöser als einem Big Air. "Das ist eine Challenge, in der von oben bis unten alles passen muss. Wenn man nicht perfekt landet, geht sich der nächste Sprung nicht aus." In der Quali müsse man taktisch vorgehen. Reicht ein leichterer Run oder müsse sie einen schwierigeren riskieren, lautet die Frage.

Erfolg in der Liebe, Erfolg im Sport

Ihr Freund Millauer landete im November als Dritter im Big Air von Peking erstmals in seiner Karriere auf dem Weltcuppodest. "So soll es weitergehen", hofft der 24-Jährige. "Daheim ist immer was Besonderes. In der Heimat ist man immer ein bisserl nervöser. Es wird sicher spannend werden, der Kurs schaut sehr spektakulär aus. Ich würde mir den Bewerb anschauen, wenn ich nicht selber mitfahren würde. Hoffen wir, dass es uns nicht ganz verschneit."

Der Slopestyle ist nochmals eine andere Herausforderung als der Big Air, gilt es doch, einen ganzen Run sauber runterzubringen. "Wenn ich die Quali gut überstehe, brauche ich im Finale nur machen, was ich gelernt habe und was ich kann. Wir hatten eine richtig gute Vorbereitung, wir stehen alle so gut am Brett wie nie." Dank des Airbags habe er gegenüber der Konkurrenz aufgeholt. "Jeder weiß, wie der andere fährt, wir sehen uns ja immer. Ich muss das Beste zeigen, sonst geht nichts."(APA, 7.1.2017)