Das Flexpai im Smartphone-Modus.

Foto: Royole

Im Tablet-Modus.

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Die Rückseite.

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Royo-wer? Eine Frage, die bei der Erwähnung des ersten Smartphone, das einen faltbaren Bildschirm mitbringt, wohl öfter auftauchen wird. Denn während man auf das Galaxy F von Samsung noch warten muss, ist das Flexpai von Royole schon als "Entwicklerversion" käuflich erhältlich. Es ist gleichzeitig das erste Handy des Herstellers, der bislang vor allem Headsets für den Videokonsum gebaut hat und schon seit 2012 an biegsamen Bildschirmen arbeitet. Engadget hatte die Gelegenheit, das neuartige Handy auf der CES auszuprobieren.

Technisch spielt das Flexpai, das erst im November des Vorjahres einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, alle "Stückln". Unter dem elastischen Display sitzt ein Snapdragon 855, womit es auch das erste kommerziell erhältliche Smartphone mit Qualcomms neuem Chip ist. Dazu gibt es je nach Ausführung sechs oder acht GB RAM und 128 oder 256 GB Onboardspeicher sowie eine Dualkamera mit einem 20+16-MP-Setup. Selbst die aktuelle Android-Version 9.0 "Pie" ist an Bord, allerdings mit starken Anpassungen, um das Gerät in den Tablet-Modus zu versetzen, wenn man es auseinander biegt.

Royole Corporation

Als Tablet und Handy verwendbar

Wer das Gerät geschützt transportieren will, kann den AMOLED-Bildschirm "einklappen". Wer es als Smartphone verwenden will, faltet es genau umgekehrt. In der Mittelstellung wird es zum Tablet mit einer Displaydiagonale von 7,8 Zoll und einer Auflösung von 1.920 x 1.440 Pixel. Die Rückseite erinnert dann ein wenig an eine Ziehharmonika.

Alleine das auf- und zu falten sei zuerst eine "fast berauschende" Tätigkeit, einfach weil es so etwas neues sei, berichtet der Engadget-Autor Chris Velazo. Es hat aber noch seine Macken. Dreht man das Gerät im Smartphone-Modus auf die andere Seite, so wird etwa eine gerade geöffnete App nicht auf den anderen Bildschirmteil verlegt, der nun zum User sieht. Auch gibt es keinen Mechanismus, der das Flexpai in seiner gefaltenen Position mechanisch "sperrt", weswegen der Bildschirm dann immer ein wenig nachgibt. Für ein Smartphone ist es außerdem recht klobig.

Ein früheres Hands-on, weiter verbreitet vom Leaker "UniverseIce".

Teurer Spaß

Die Kameras auf den ausgestellten Produktionsmodellen seien außerdem samt und sonders "grottenschlecht" gewesen. Royole-CEO Bill Liu verwies jedoch darauf, dass die darauf installierte Software noch nicht fertig sei. Hier wird es künftig auch Erleichterungen von Google geben, wo man an der nativen Unterstützung von Falthandys in Android arbeitet.

Das Flexpai soll laut Royole kein One Hit Wonder werden, sondern markiert lediglich den Einstieg in den Smartphone Markt, in dem man gekommen ist, um zu bleiben. Der kommerzielle Erfolg des Gerätes muss sich jedoch noch weisen. Ganz billig ist der Umstieg auf das Faltsmartphone jedenfalls nicht. In Europa muss man für die Entwicklerversion je nach Speicherausführung 1.388 oder 1.539 Euro zahlen. (red, 08.01.2019)