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Die schwächere Wirtschaftsentwicklung in China spüren internationale Konzerne.

Foto: Reuters

Seoul – Es ist erst ein paar Tage her, dass Apple seine Investoren verschreckte. Zu hoch gesteckte Erwartungen in den chinesischen Markt, gab Apple-Chef Tim Cook für die Gewinnwarnung an. An der Börse kam die Nachricht gar nicht gut an. Nun muss auch Samsung, Konkurrent am Smartphone-Markt erstmals seit zwei Jahren einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Der südkoreanische Technologiekonzern verwies am Dienstag auf schwierige Bedingungen auf den Smartphone- und Chipmärkten. Der Weltmarktführer in diesen Bereichen hat von Oktober bis Dezember 2018 vorläufigen Schätzungen zufolge im operativen Geschäft umgerechnet 8,42 Milliarden Euro verdient. Das entspricht einem satten Minus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit wurden die Analystenschätzungen deutlich verfehlt. Der Umsatz ist um elf Prozent geschrumpft.

China bremst

Details zu dem Quartalsergebnis sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt im Jänner veröffentlicht werden. Hinter den Rückgängen dürfte unter anderem die schwächere Wirtschaftsentwicklung in China stehen. Der amerikanische Erzrivale Apple hatte zuletzt schon mit schwachen Zahlen die weltweiten Börsen in Unruhe versetzt. Erstmals seit Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren verfehlten die Kalifornier ihre Umsatzprognose – auch wegen Schwächen in China im Zuge des Handelsstreits mit den USA.

Samsung teilte weiter mit, das Ergebnis im ersten Quartal 2019 werde ebenfalls verhalten ausfallen. Vor allem das Geschäft mit Speicherchips sei schwierig. Analysten erwarten auch im weiteren Jahresverlauf rückläufige Gewinne.

LG Electronics schwächelt ebenfalls

Auch dem südkoreanischen Elektronikkonzern LG Electronics machen wegbrechende Gewinne zu schaffen. Im abgelaufenen Schlussquartal sei das operative Ergebnis wohl um 80 Prozent gefallen, teilte der hinter Samsung weltweit zweitgrößte Fernsehgerätehersteller am Dienstag mit. Mit geschätzten 75,3 Mrd. Won (58,8 Mio. Euro) ist das Ergebnis nur ein Bruchteil der von Analysten erwarteten 387 Mrd. Won.

Der Umsatz ging vorläufigen Zahlen zufolge um sieben Prozent zurück. Nähere Details und die endgültigen Zahlen legt LG Ende Jänner vor.

Analysten gehen davon aus, dass der harte Konkurrenzkampf bei hochpreisigen Fernsehern die Gewinne gedrückt hat und auch bei LG das Geschäft mit Smartphones weiter Verluste einfährt. Vermutlich hätten sich auch hohe Bonuszahlungen zum Jahresende und Marketingausgaben für neue Smartphones negativ ausgewirkt, sagten Experten. Zuvor hatte bereits Rivale Samsung wegen schwieriger Bedingungen auf den Smartphone- und Chipmärkten einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. (APA, red, 8.1.2018)