Die Sea Watch befindet sich seit mehr als zwei Wochen auf dem Mittelmeer.

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Rom – Malta will die Landung der 49 Migranten an Bord der beiden Rettungsschiffen, die seit zwei Wochen im Mittelmeer auf einen Landehafen warten, nur dann erlauben, wenn sich eine ausreichende Zahl von EU-Mitgliedstaaten zur Aufnahme bereit erklärt. Dies verlautete aus Regierungskreisen am Dienstag laut Medienberichten.

Die Tageszeitung "Times of Malta" berichtete, dass im Land der Druck auf die Regierung zur Aufnahme der Flüchtlinge wachse. In sozialen Netzwerken wurde eine Kampagne unter dem Slogan "Let Them in" (Lasst sie herein) gestartet.

Salvini bleibt hart

Die französische Europaministerin, Nathalie Loiseau, äußerte unterdessen die Hoffnung, dass es noch am Dienstag zu einer Lösung für die Migranten komme. "Frankreich hat Lösungen vorgeschlagen, wie jedes Mal wenn es um humanitäre Gesten zur Rettung von Menschen im Meer geht", sagte Loiseau in Brüssel.

Der italienische Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini bleibt dagegen hart. "Keine Komplizenschaft mit Schleppern", so Salvini auf Facebook. "Ich arbeite daran, um 2019 die Zahl der Ankünfte zu reduzieren und die Ankunft von Flüchtlingen mit humanitären Korridoren zu ermöglichen. Wir wollen auch die Zahl der ausgewiesenen Migranten steigern", betonte Salvini am Dienstag. Zwischen dem 1. und dem 8. Jänner 2019 seien keine Migranten in Italien gelandet, so der Lega-Chef. Im Vergleichszeitraum 2018 waren es 453 gewesen.

Seit Tagen auf See

Im Fall der 49 Migranten an Bord der Rettungsschiffe Bord von Sea Watch und Sea Eye haben sich Italien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Luxemburg, die Niederlanden und Rumänien zur Aufnahme der Migranten bereit erklärt, sollte Malta seinen Hafen zur Landung der Flüchtlinge öffnen, berichteten italienische Medien am Montagabend.

Zuvor hatten sich bereits Italien und Deutschland bereit erklärt, einige Migranten im Rahmen eines europäischen Umverteilungsprogramms aufzunehmen. Die von den NGOs Sea Watch und Sea Eye geretteten Migranten befinden sich seit über zwei Wochen auf See. (APA, 8.1.2019)