Gaza – Die radikalislamische Hamas hat im Gazastreifen 45 Palästinenser wegen des Verdachts der Kollaboration mit Israel festgenommen. Sie seien nach einer gescheiterten Geheimoperation der israelischen Armee in dem Küstengebiet festgesetzt worden, teilte das Hamas-geführte Innenministerium in Gaza am Dienstagabend mit. Den Palästinensern droht die Todesstrafe.

Im November war eine verdeckte israelische Einheit von militanten Hamas-Kämpfern im Gazastreifen enttarnt worden, es kam zu einem heftigen Feuergefecht. Anschließend schossen militante Palästinenser Hunderte Raketen nach Israel. Die israelische Luftwaffe flog Luftangriffe auf militärische Ziele. Insgesamt wurden sieben militante Palästinenser und ein israelischer Offizier getötet.

"Botschaft an die Besatzung"

Das Ministerium zeigte am Dienstag im Internet ein Video, auf dem mehrere der Festgenommenen eine Zusammenarbeit mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet gestehen. "Wir schicken eine Botschaft an die Besatzung (Israel) und alle ihre Kollaborateure, dass wir sie in unserem Griff haben und unsere Sicherheitsapparate alle ihre Aktivitäten vereiteln können", sagte ein Ministeriumssprecher.

Bereits im Dezember hatte ein Hamas-Gericht sechs Palästinenser zum Tode verurteilt, weil sie mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Ob die fünf Männer und eine Frau bei der gescheiterten Geheimoperation geholfen hatten, blieb allerdings unklar.

Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. (APA, 9.1.2019)