Wien – Neues ORF-Gesetz, Presseförderung, Informationsfreiheit: Der Presseclub Concordia hat "einiges zu tun als Standesvertretung" der österreichischen Journalistinnen und Journalisten, sagt sein Präsident Andreas Koller. Die Concordia werde "genau darauf achten", welche Regeln die Regierung von ÖVP und FPÖ für Österreichs öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschließt.

Die neue Generalsekretärin Daniela Kraus will zudem "dem Publikum vermitteln, was der Journalismus tut". Mittwoch stellte die neue Managerin des Presseclubs sich und ihre Pläne vor.

Welchen Journalismus braucht unsere Gesellschaft?

Klären und vermitteln will Kraus: "Welchen Journalismus braucht unsere Gesellschaft, um gute demokratische Entscheidungen zu treffen?" Den Presseclub – vor 160 Jahren gegründet – versteht sie als "starke Stimme für den Journalismus".

Die Concordia kündigt dazu weitere "Medienpolitische Updates" mit Präsident Andreas Koller an, im Hauptberuf Vizechefredakteur und Leiter der Innenpolitik sowie der Wiener Redaktion der "Salzburger Nachrichten". Eine Concordia-Diskussionsreihe befasst sich viel breiter mit der Frage "Welche Zukunft wollen wir?" – von Daten(schutz) über Biotechnologie bis Energie und Klima. Die Experten dafür sollen sich in den Diskussionen aber auch überlegen, was der Journalismus zu diesen Zukunftsthemen beitragen kann.

Die Stimme sei aber auch zu erheben, wenn in der Branche "ethische und interne Standards nicht eingehalten werden", sagt Kraus. Concordia-Präsident Koller verwies auf Claas Relotius, der beim "Spiegel" über Jahre wesentliche Teile seiner preisgekrönten Reportagen erfunden hat: Ein spektakulärer Fall, "in dem sich Journalismus selbst infrage stellt". Koller verweist in dem Zusammenhang auch auf Schriftsteller Robert Menasses erfundene Zitate. (fid, 9.1.2019)