Viel Zeit bleibt Franco Foda nicht, das Team auf die EM-Quali vorzubereiten. "Wir wollen kompakt stehen, gut umschalten, gutes Positionsspiel."

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Wien – Der ÖFB hat das neue Länderspieljahr eingeläutet. Heuer steht für das Nationalteam ab März die EM-Qualifikation an, wo Franco Foda seinem Team "den ersten oder zweiten Platz" zutraut. Mitwirken könnten dabei auch Debütanten, stellte Foda am Mittwoch in Aussicht.

Nach dem Übergangsjahr 2018 geht es ab März in der EM-Quali ans Eingemachte. "Wir stecken schon mitten in der Analyse der zwei ersten Gegner", sagte Foda bei einer Pressekonferenz, bei der der Automobilkonzern Volkswagen als neuer Sponsorpartner des ÖFB vorgestellt wurde.

Ausgeglichenheit in Österreich-Gruppe

Am 21. März empfängt Österreich mit Polen gleich den vermutlich stärksten Gegner. "Polen ist wahrscheinlich der Favorit in dieser Gruppe", meinte Foda. Danach gastiert das ÖFB-Team beim von Andreas Herzog betreuten Israel. Foda betonte erneut die Ausgeglichenheit der Österreich-Gruppe, in der sich der Sieger und Zweitplatzierte direkt für die Endrunde qualifizieren. Vier weitere Plätze werden über die Nations League in Playoff-Spielen im März 2020 vergeben. "Wir trauen uns aber den ersten oder zweiten Platz zu. Das ist unser Ziel", betonte Foda.

Die Basis für die Teilnahme an der in zwölf Ländern ausgetragenen EM will der Deutsche mit seinem Team im Vorjahr gelegt haben. "Wir haben ein Fundament geschaffen. Wir mussten aber auch viel wechseln wegen Verletzungen." An einer solchen laboriert derzeit etwa sein Abwehrchef. Sebastian Prödl unterzog sich unlängst einer Knie-Arthroskopie. "Wir haben genügend Innenverteidiger", meinte Foda und nannte als mögliche Alternativen das deutsche Bundesliga-Trio Stefan Posch (Hoffenheim), Kevin Danso (Augsburg) oder U21-Teamkapitän Philipp Lienhart (Freiburg).

Weiter Interesse an Ashley Barnes

Für die nächste Kadernominierung wollte er die ein oder andere Überraschung nicht ausschließen. Mittelfeldspieler Kevin Stöger habe sich bei Düsseldorf "gut entwickelt", auch Nikola Dovedan (Heidenheim) habe aufgezeigt. Und mit Blick auf die Insel sei der langzeitbeobachtete Stürmer Ashley Barnes vom Premier-League-Klub Burnley unverändert interessant. "Wir haben alle Unterlagen eingereicht. Wir hoffen, dass es bis März funktioniert", sagte Foda.

Die Vorbereitungszeit auf das Polen-Match sei kurz. Große spielerische Neuerungen seien in der Kürze schwer einzustudieren: "Klar: Wir wollen alles. Wir wollen kompakt stehen, gut umschalten, gutes Positionsspiel", sagte Foda und betonte: "In der EM-Quali geht es in erster Linie um Ergebnisse." Auch deshalb will er die Spieler bereits vor dem Einrücken ins Teamcamp – möglicherweise auf digitalem Wege – in die Gegneranalyse involvieren.

20 Autos

Eine Turnierteilnahme würde dem ÖFB auch einen wirtschaftlichen Auftrieb bringen. "Es ist aber nicht so, dass wir aus Budgetsicht sonst Probleme hätten. Wir sind sehr solide aufgestellt", hatte ÖFB-Präsident Leo Windtner zuletzt bereits betont.

Mit VW wurde am Mittwoch ein neuer Sponsor vorgestellt. Der deutsche Automobilkonzern unterstützt den ÖFB mit 20 Autos und einer nicht näher genannten Summe. Der Vertrag läuft über zwei Jahre, kann aber um zwei Jahre verlängert werden. Nach der WM im Sommer war VW bereits als Hauptsponsor beim DFB-Team eingestiegen und ist auch "Mobilitätspartner" der Uefa. Wie bei der Uefa löste VW auch beim ÖFB den südkoreanischen Autobauer Hyundai ab. (APA, 9.1.2019)