Ein Grantler im Rollstuhl: Heiner Lauterbach in "Kalte Füße"

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Dass der Erfolg der Komödie Ziemlich beste Freunde (Intouchables) Nachahmer auf den Plan rufen wird, war wohl unvermeidlich. Neu an der deutsch-österreichischen Produktion Kalte Füße ist nur, dass der Pfleger Denis (Emilio Sakraya) in Wahrheit ein unerfahrener Einbrecher ist. Als er in flagranti erwischt wird, stülpt er sich in der Not eine andere Identität über.

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Jetzt heißt es durchhalten, denn das abgelegene Landhaus geht im Schneetreiben unter. Es gehört dem Griesgram Raimund (Heiner Lauterbach), der seit einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzen muss. Anders als seine Enkelin Charlotte (Sonja Gerhardt) durchschaut er Denis' Betrug, aber er kann es eben niemandem sagen. Charlotte wiederum ist froh, dass nun jemand anderer für den Alten da ist, und ist ansonsten das Beispiel eines Naivchens, das auch gut in die 1950er-Jahre gepasst hätte.

Gute Komödien können aus jedem Unsinn etwas machen. Kalte Füße (Regie: Wolfgang Groos) gehört aber zu jenen, die glauben, dass es schon genügt, ein paar erprobte Register zu ziehen. Eine zähe Rutschpartie aus Klamauk zwischen Verwechslungs- und Cross-Culture-Komödie ist die Folge, an der auch Michael Ostrowski als Polizist nichts ändern kann. Man wünscht sich, die Knarre würde früher losgehen. (Dominik Kamalzadeh, 10.1. 2019)