Die Vienna Autoshow ist 2019 mehr als ein Schaustehen der neuesten Automobile, um neue Kunden zu gewinnen. Da geht es um Statements
Ansichtssache
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Guido Gluschitsch
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In Wien ist die Autowelt noch in Ordnung. Bevor mittwochs um 13 Uhr die ersten Besucher auf die Vienna Autoshow durften, war draußen im Foyer schon ein Gedränge, als wären Autos bis zum Messeende am Sonntag das Wichtigste der Welt. Dabei steht heuer gar keine Weltpremiere da.
Die feiern sich anderswo. Obwohl, das ist auch nicht mehr so, wie man gerade in Detroit sieht, wo demnächst eine recht dünn besetzte NAIAS, die North American International Auto Show, über die Bühne gehen wird. Viele Hersteller meiden die erste große internationale Automesse und nutzen lieber die letzte des Jahres in Los Angeles. Doch auch dort waren schon einmal mehr Aussteller. Ein Lied, das auch Genf und Paris mitsingen können. Die echten automobilen Highlights finden währenddessen auf der CES statt.
Die CES, die Consumer Electronics Show in Las Vegas, ist die größte Fachmesse für Unterhaltungselektronik und inzwischen die Spielwiese der Autokonzerne, um dort autonom fahrende Autos und künstlich intelligente Autoradios zum Streicheln vorzustellen.
In Wien indes kümmert sich kaum jemand um das neueste Tablet auf der Mittelkonsole. Man spricht nicht über die Auflösung des Screens, selten über die Bedienbarkeit des Systems und kommt von selbst nicht auf die Fähigkeiten der Assistenzsysteme.
Was die Besucher wirklich interessiert, das sind die drei großen P: Protz, Preis und PS. Darum ist das Gerangel bei den Ausstellern auf den hinteren Plätzen der Zulassungsstatistik am größten. Ferrari, Lamborghini und Rolls-Royce schützen sich durch einen kleinen Zaun vor den Besuchern.
Rolls-Royce und der SUV
Rolls-Royce-Regionaldirektor Peter-Paul Schoppmann ist mit seinen Luxusmobilen ganz bewusst nach Wien gekommen. Der neue SUV der Marke, der Cullinan, wird vor allem in den östlichen Ländern gut gehen. Und diese Kundschaft greift man am besten bei der Vienna Autoshow ab.
Doch auch die Messe in Wien muss das gleiche Schicksal erdulden wie andere große Messen, nämlich dass manche Hersteller einfach auslassen. Mazda etwa. Oder Jaguar. Volvo auch wieder.
Ganz groß ist dafür der VW-Konzern mit seinen Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Porsche, Cupra, Lamborghini und Bentley vertreten. So groß, dass in der Halle D gerade noch in einem Eck Platz für Kia ist. (Guido Gluschitsch, 10.1.2019)
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