Bild nicht mehr verfügbar.

Wenn nötig, will Fed-Chef Powell flexibel und schnell reagieren können.

Foto: Reuters/Yuri Gripas

Washington – Trotz des Booms am US-Jobmarkt sieht Fed-Chef Jerome Powell keinen Grund zur Eile auf dem Weg zu höheren Zinsen. Die Notenbank könne angesichts des relativ gedämpften Preisauftriebs geduldig bleiben, sagte er am Donnerstag vor dem Economic Club of Washington. Er erwarte für 2019 eine Inflationsrate von rund zwei Prozent, sie liege damit im Zielbereich der Fed.

Die jüngsten Prognosen der Währungshüter, die im Mittel zwei Zinsschritte für 2019 vorsehen, seien kein "Plan" der Fed. Die Notenbank sei nicht auf eine bestimmte Zahl von Erhöhungen festgelegt. Die Währungshüter könnten flexibel und schnell reagieren, falls es die Konjunkturlage erfordern sollte.

Wall Street steigt

Die Kurse an der Wall Street legten nach den Äußerungen weiter zu, während der Euro zum Dollar auf ein Tagestief fiel. Auf der Zinssitzung im vorigen Monat hatten die Währungshüter den Leitzins das vierte und letzte Mal im Jahr 2018 erhöht – auf die aktuelle Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent.

Der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, sieht beim aktuellen Zinskurs "das Ende der Straße" erreicht. Der stellvertretende Fed-Chef Richard Clarida sagte, die Notenbank würde reagieren, sollten die globale Konjunkturabschwächung und die Schwankungen an den Finanzmärkten anhalten. "Wenn diese Gegenwinde anhalten, sollte eine angemessene vorausschauende Geldpolitik versucht werden, um das auszugleichen", sagte Clarida. (APA, 11.1.2019)