Wa Lone (Bild) wurde mit seinem Kollegen Kyaw Soe Oo zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihre Berufung wurde nun abgewiesen.

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Rangun – In Myanmar hat ein Gericht am Freitag die Berufung der beiden inhaftierten Reuters-Journalisten gegen ihre Gefängnisstrafe abgewiesen. Wa Lone und Kyaw Soe Oo waren Anfang September zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Nach Auffassung des Gerichts haben sie gegen ein Gesetz zur Verletzung von Staatsgeheimnissen verstoßen. Gegen das Urteil legten die Anwälte der Reporter Anfang November Berufung ein. Das Urteil hatte international Zweifel an den Fortschritten des Landes hin zu Demokratie und Rechtstaatlichkeit genährt.

Die Journalisten hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar beschäftigt und bei ihrer Festnahme für einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Jungen recherchiert, die dieser Volksgruppe angehörten. Ihrer eigenen Darstellung zufolge war ihnen eine Falle gestellt worden. Zwei Polizisten, die sie nie vorher gesehen hätten, hätten ihnen in einer Zeitung eingerollte Dokumente übergeben, sagten sie. Unmittelbar darauf seien sie von Beamten in Zivil in ein Auto gezerrt worden. (Reuters, 11.1.2019)