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Amazon erwarb Ring im Februar 2018.

Foto: reuters/Rossignol

Im vergangenen Jahr übernahm Amazon den Hersteller für Smart-Home-Produkte Ring. Das Unternehmen bietet unter anderem smarte Überwachungskameras, Alarmsysteme und Türklingeln an – ein großer Geschäftsbereich sind also Produkte, die die Sicherheit erhöhen sollen. Nun ist die Firma mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Wie die Plattform "The Intercept" berichtet, sollen zahlreiche Mitarbeiter uneingeschränkten Zugriff auf Videos gehabt haben – auch in Echtzeit. Kunden sollen niemals darüber informiert worden sein.

Inhalte von Kunden

Wie informierte Personen dem Medium sagen, sollen Mitarbeiter sich etwa gegenseitig aufgezogen haben, wenn jemand mit einem Date nach Hause gegangen ist und das auf der eigenen Security-Cam. Auch sollen sie sich Inhalte von Kunden gezeigt haben, wenn diese interessant erschienen. Der Sinn hinter diesem laxen Zugriff sei erfolgt, um die KI weiterzuentwickeln – etwa, damit diese Einbrecher und Bäume unterscheiden kann. Die Software hatte in der Vergangenheit Probleme damit.

Mitarbeiter konnten angeblich Einschränkungen umgehen

Auch "The Information" hatte vor einem Monat berichtet, dass ukrainische Entwickler 2016 Einsicht auf eine Datenbank erhielten, auf der Kundenvideos gespeichert waren. Seit dem Kauf durch Amazon seien strengere Regeln eingeführt worden, jedoch schreibt "The Information", dass Mitarbeiter diese sehr leicht umgehen könnten.

Ring dementiert Vorwürfe

Ring selbst dementiert die Vorwürfe. Für die Verbesserung der KI sei die (unternehmenseigene) App Neighbors verwendet worden, auf der Nutzer öffentlich Videos teilen können. Zwar seien auch Videos von Usern verwendet worden, die nicht in dem Programm hochgeladen wurden, allerdings dann nur mit schriftlicher Erlaubnis. Bei Missbrauchsfällen zeige verfolge man eine Nulltoleranzpolitik. (red, 11.1.2019)