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Los Angeles – Die Nachlassverwalter von Popstar Michael Jackson haben eine Film-Dokumentation über Kindesmissbrauchs-Vorwürfe gegen den "King of Pop" als "empörend und armselig" kritisiert. Bei der zweiteiligen Doku "Leaving Neverland" handle es sich lediglich um "eine weitere reißerische Produktion", mit der versucht werde, auf Jacksons Kosten Profit zu machen.

Klagen 2017 von der Justiz abgewiesen

Das erklärten die Nachlassverwalter laut US-Medienberichten vom Donnerstag. In dem Film würden lediglich alte Vorwürfe wieder aufgewärmt. "Leaving Neverland" soll noch in diesem Monat beim Sundance-Filmfestival gezeigt werden. Die Doku erzählt die Geschichte von zwei Männern, die nach eigenen Angaben im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht wurden. Dabei handelt es sich laut dem Magazin Rolling Stone um den Choreografen Wade Robson, der Jackson 2013 verklagt hatte, und um James Safechuck, der 2014 Vorwürfe gegen den Popstar erhoben hatte. Beide Klagen waren von der Justiz 2017 abgewiesen worden.

Regisseur verteidigt sich

Regisseur Dan Reed betonte, die "MeToo"-Debatte zeige, "dass sexueller Missbrauch kompliziert ist und die Stimmen der Überlebenden gehört werden müssen". Er habe keine Zweifel an den Berichten der beiden Männer.

Michael Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der "King of Pop" sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen. Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden. (APA/AFP, 11. 1. 2019)