Wien – Die Zahl der Mindestsicherungs-Bezieher in Wien ist zuletzt leicht zurückgegangen. Im Dezember erhielten laut Angaben aus dem Rathaus 130.746 Personen diese Sozialleistung. Das waren um 669 Personen weniger als vor einem Jahr, berichtet die "Wiener Zeitung".

Dem Arbeitsmarkt stehen davon 44.713 Personen zur Verfügung – also nur 34 Prozent. Erwerbstätig sind von den 130.746 nur 7.910 Personen oder sechs Prozent. Allerdings sind laut Sozialamt jene 60 Prozent, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, entweder zu alt, zu jung oder dauerhaft arbeitsunfähig.

Tschetschenen nicht extra ausgewiesen

Rund drei bis 3,5 Prozent der Mindestsicherungs-Bezieher stammen aus der Russischen Föderation, Tschetschenen werden dabei nicht extra ausgewiesen. Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hatte die Wiener Mindestsicherung als "Förderprogramm für tschetschenische Großfamilien" bezeichnet.

Auch den Vorwurf, dass die Mindestsicherung Menschen nach Wien locke, kann man im Rathaus nicht nachvollziehen. Die Anzahl aller zugezogenen Bezieher in Wien sei um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Insgesamt seien um 3.422 Personen weniger zugezogen als vor einem Jahr. Etwas mehr als zwei Prozent der Wiener Bezieher im Dezember 2018 sind laut MA 40 in den vergangenen zwölf Monaten nach Wien gezogen. Das betreffe 3.020 Personen. Die Hälfte dieser Personen kam aus Niederösterreich (1.265 Personen), dann folgt Oberösterreich (420 Personen). Bundesweit hat aber Wien die weitaus meisten Bezieher. 2017 waren es 63 Prozent von rund 307.000. (APA, 11.1.2019)