25 Millionen Euro: Marko Arnautovic hat mit seinem Wechsel von West Ham nach China österreichische Fußballgeschichte geschrieben. Wieder einmal. Denn der 30-Jährige baute damit seinen eigenen Transferrekord vom Sommer 2017 aus.

Bei einem Blick auf die 17 teuersten Transfers österreichischer Fußballer fällt auf, dass die in den letzten Jahren munter sprießenden Ablösesummen auch zunehmend rot-weiß-rote Kicker begünstigen. Nur drei Wechsel fanden vor 2016 statt.

Nicht alle Klubs brachten den Neuankömmlingen Glück. Will man ein Erfolgsrezept ablesen, sollte man am besten Innenverteidiger sein, bei RB Salzburg spielen oder seinen Manager nach Stoke-on-Trent schicken. (Andreas Gstaltmeyr, 8.7.2019)

Anmerkung: Sämtliche Daten stammen von transfermarkt.at

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Fix: Arnautovic wechselt von West Ham nach China

Pro & Kontra: Arnautovic-Wechsel nach China

Platz 16: Marko Arnautovic für 6,2 Millionen Euro von Twente Enschede zu Werder Bremen

Marko Arnautovic eröffnet den Reigen. Im Sommer 2010 wechselte der damals 21-Jährige in die deutsche Bundesliga. Dort fiel der Offensivspieler öfter abseits des Spielfelds als mit Leistungen auf diesem auf.

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Platz 16: Moritz Bauer für 6,2 Millionen Euro von Rubin Kasan zu Stoke City

Der gebürtige Schweizer hat mit Arnautovic nicht nur die Ablösesumme gemein, sondern auch eine Station im Lebenslauf: Am 9. Jänner 2018 schloss sich der Rechtsverteidiger Stoke City an. In der letzten Sommerpause stieg der 27-Jährige nicht nur ab, sondern verlor auch seinen Stammplatz.

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Platz 14: Marc Janko für 7 Millionen Euro von RB Salzburg zu Twente Enschede

"Arnautovic ging, Janko kam", hieß es im Sommer 2010 in den Niederlanden. Der heute 36-Jährige hatte zuvor mit Salzburg die Bundesliga zerschossen (39 Tore 2009, 18 2010), mit den Tukkers wurde er immerhin Pokalsieger.

Es sollte nicht das letzte Auslandsabenteuer des Wieners bleiben. Es folgten Porto, Trabzonspor, Sydney, Basel, Sparta Prag und zuletzt Lugano. Die Ablösesumme konnte der Mittelstürmer dabei nicht mehr steigern. Anfang Juli gab er sein Karriereende bekannt.

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Platz 14: Konrad Laimer für 7 Millionen Euro von RB Salzburg zu RB Leipzig

Richtig, erneut Salzburg. Es ist nicht der letzte Transfer unter den Top 17. Die österreichischen Bullen etablierten sich in den letzten Jahren als Vorzeige-Ausbildungsverein. Die generierten Ablösesummen lassen Fans strahlen, manch Destination weniger.

Laimer übersiedelte per 1. Juni 2017 nach Leipzig. Dort agierte der Salzburger zuletzt als Stammspieler. An der Position lässt sich keine Konstanz ablesen: Der 22-Jährige agierte bereits im zentralen Mittelfeld, als Rechtsverteidiger, im rechten Mittelfeld, im linken Mittelfeld und im defensiven Mittelfeld.

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Platz 13: Maximilian Wöber für 8,1 Millionen Euro von Rapid zu Ajax Amsterdam

Anfang 2017 spielte der Wiener noch in der drittklassigen Regionalliga. Nach der Beförderung in die Kampfmannschaft ging es schnell, Ajax klopfte im Sommer an. Linksfüßige Innenverteidiger mit guter Spieleröffnung sind rar. Wöber sollte sich rasch einen Stammplatz erkämpfen, verlor ihn aber auch schnell wieder.

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Platz 11: Aleksandar Dragovic für 9 Millionen Euro von Basel zu Dynamo Kiew

Der Innenverteidiger hatte sich in der Schweiz ins Rampenlicht gespielt. Anstatt für eine Topliga entschied sich der Ex-Austrianer aber am 25. Juli 2013 für Kiew. Drei Jahre sollte der Aufenthalt des Wieners dauern, stets als Stammspieler.

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Platz 11: Martin Hinteregger für 9 Millionen Euro von RB Salzburg zu Augsburg

Der nächste Innenverteidiger. Der Schritt nach Leipzig wäre die logische Wahl gewesen, Hinteregger machte aber nicht mit und kam am 31. August 2016 trotzdem in der deutschen Bundesliga unter. Der 26-jährige Kärntner war lange Zeit Fixkraft der Fuggerstädter, nach Ärger mit dem Trainer wurde er im Winter an Frankfurt verliehen.

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Platz 9: Valentino Lazaro für 10,5 Millionen Euro von RB Salzburg zur Hertha

Zur Abwechslung noch ein Rechtsverteidiger. In der Leihsaison 2017/18 agierte er noch als Flügelflitzer, seither setzten ihn die Deutschen vermehrt eine Reihe dahinter ein. Mit Erfolg: Der 23-Jährige spielte sich vermehrt in die Notizbücher anderer Klubs. In der Hinrunde ließ der Grazer sogar David Alaba hinter sich. Die Belohnung folgt auf Platz drei.

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Platz 9: Maximilian Wöber für 10,5 Millionen Euro von Ajax zum FC Sevilla

Was in Amsterdam nicht klappte, soll seit 11. Jänner in Spanien hinhauen: ein Platz in der Stammelf. Ajax bot dem 21-Jährigen keine langfristige Perspektive. Die Andalusier spielen hingegen gerne mit einer Dreierkette mit drei Innenverteidigern. Wöber ist der einzige Linksfuß auf dieser Position. Das Ende der Rückrunde verpasste der Leihspieler aufgrund einer Meniskusverletzung. Am 1. Juli trat die Kaufverpflichtung in Kraft.

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Platz 7: Hannes Wolf für 12 Millionen Euro von RB Salzburg zu RB Leipzig

Von Salzburg nach Leipzig, das kennt man. Der ÖFB-Jungstar Hannes Wolf lässt Salzburg hinter sich und geht fortan für Leipzig auf Torjagd. Der 20-Jährige dürfte aber erst später in der Saison für die anderen Bullen auflaufen, zog er sich doch bei der U21-EM in Italien eine schwere Verletzung zu.

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Platz 7: Stefan Lainer für 12 Millionen Euro von RB Salzburg zu Mönchengladbach

Der große Exodus bei den Salzburgern im Sommer 2019: Stefan Lainer war schon länger eine heißere Aktie auf dem Transfermarkt, zuvor hatte angeblich der SSC Napoli Interesse bekundet. Jetzt folgt Lainer seinem Trainer Marco Rose zu Gladbach in die deutsche Bundesliga.

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Platz 6: Xaver Schlager für 15 Millionen Euro von RB Salzburg zur Wolfsburg

Auch um Xaver Schlager, den jungen Mittelfeldspieler von Red Bull Salzburg, gab es ein längeres Hickhack. Bleibt er? Geht er? Wohin geht er? Schlussendlich wurde es der VfL Wolfsburg. Dort ist seit dieser Saison der ehemalige LASK-Trainer Oliver Glasner Chefcoach.

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Platz 5: Aleksandar Dragovic für 18 Millionen Euro von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen

Die Deutschen buhlten lange um Dragovic, ehe der Transfer am 23. August 2016 zustande kam. Seither geriet der Motor des Wieners aber ins Stocken. Nach nur einem Jahr wurde er an Leicester in die Premier League verliehen, konnte sich aber auch dort nicht durchsetzen. Deshalb weilt der 28-Jährige mittlerweile wieder in Leverkusen, zuletzt mit unregelmäßigen Einsatzzeiten.

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Platz 4: Kevin Wimmer für 19,4 Millionen Euro von Tottenham zu Stoke City

Für den Innenverteidiger gab es am belgischen Duo Jan Vertonghen und Toby Alderweireld kein Durchkommen. Nach zwei Jahren hatten die Spurs Erbarmen und transferierten den früheren LASK-Jugendspieler am 29. August 2017 zu Stoke City weiter. In der Hinrunde darauf war der Welser Stammspieler, in der Rückrunde nicht mehr. In der letzten Saison war der 26-Jährige an Hannover 96 verliehen und spielte halbwegs regelmäßig.

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Platz 3: Valentino Lazaro für 22 Millionen Euro von Hertha BSC zu Inter Mailand

Das ist wohl der endgültige Durchbruch für den 23-Jährigen. Der rechte Flügelspieler wechselt zum Traditionsverein Inter Mailand, spielt fortan also in der Serie A. Den Italienern war der Grazer einen Batzn Geld wert.

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Platz 2: Marko Arnautovic für 22,3 Millionen Euro von Stoke City zu West Ham

Der Klub aus der Heimatstadt von Musiker Robbie Williams und Darts-Legende Phil Taylor war an drei Toptransfers österreichischer Fußballer beteiligt. Hier reifte Arnautovic zum konstanten Leistungsträger. Am 22. Juni 2017 schloss er sich West Ham an und markierte damit österreichischen Transferrekord ...

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Platz 1: Marko Arnautovic für 25 Millionen Euro von West Ham zu Shanghai SIPG

... bis zum 8. Juli 2019. Da übertraf sich der 30-Jährige, der bei West Ham zumeist als Mittelstürmer agierte, selbst. Nach sechs Jahren sagt er der Premier League "Auf Wiedersehen" und wagt das Abenteuer in China.

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