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Juventus möchte demnächst über den Meistertitel 2006 jubeln.

Foto: Alessandro Di Marco/ANSA via AP

Turin – Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin fordert den wegen seiner Verwicklung in den Manipulationsskandal aberkannten Meistertitel von 2006 zurück. Wie das Olympische Komitee Italiens CONI am Samstag bestätigte, reichte der Klub einen entsprechenden Antrag ein. Der Serienmeister fordert demnach die Annullierung aller Dokumente, die dazu geführt hatten, dass der Fußballverband FIGC dem damals drittplatzierten Konkurrenten Inter Mailand die Meisterschaft 2005/06 zusprach.

Juventus war der Titel aberkannt worden, da Ex-Manager Luciano Moggi und der ehemalige Geschäftsführer Antonio Giraudo nach Meinung des Sportgerichts des Fußballverbandes Schiedsrichter beeinflusst und dadurch Spiele zugunsten der Turiner manipuliert hatten. Die Funktionäre wurden vom Verband gesperrt, zudem folgte ein Zwangsabstieg der Alten Dame in die Serie B. Der vermeintliche Vizemeister AC Milan war wegen Spielmanipulationen mit einem Punkteabzug von 30 Zählern bestraft worden.

Souveräner Coppa-Sieg

In der Coppa Italia benötigt Juve nicht den grünen Tisch. Der Rekordsieger zog problemlos ins Viertelfinale der Coppa Italia ein. Die Mannschaft setzte sich mit 2:0 (1:0) beim Erstliga-Konkurrenten FC Bologna durch und trifft in der Runde der letzten Acht des nationalen Pokalwettbewerbs auf Atalanta Bergamo oder Cagliari Calcio (beide Serie A).

Federico Bernardeschi (9.) und Moise Kean (49.) erzielten die Treffer für den Favoriten, der mit Can und Khedira in der Startelf angetreten war. Superstar Cristiano Ronaldo wurde zunächst geschont und kam erst in der 62. Minute auf das Feld.

Milan mit Mühe, Lazio-Fans unbelehrbar

Deutlich mehr Mühe hatte der AC Mailand: Der 18-malige Meister gewann erst in der Verlängerung gegen den Erstligisten Sampdoria Genua. Lazio Rom erledigte seine Pflichtaufgabe beim 4:1 (4:0) gegen den Drittligisten Novara Calcio souverän, jedoch wurde die Partie im Olympiastadion von rassistischen und antisemitischen Parolen überschattet.

Nach Angaben italienischer Medien sollen Mitte der ersten Hälfte aus dem Lazio-Block entsprechende Gesänge, die sich gegen den Stadtrivalen AS Rom und die Polizei richteten, gekommen sein. Unter der Woche hatte es bereits Zusammenstöße zwischen Lazio-Fans und Sicherheitskräften gegeben. Auch Anhänger des AS Rom waren zuletzt mit antisemitischen Plakaten gegen ihren Erzfeind Lazio negativ aufgefallen.(sid, 12.1.2018)