Freunde der heimischen Zigarettenmarke müssen nicht zu Hamsterkäufen ansetzen. Tschick werden weiterhin in Trafiken erhältlich sein.

Foto: tschickfabrik

Wien – Anfang der Woche schien das Aus für die österreichische Zigarettenmarke Tschick besiegelt, am Handelsgericht Wien wurde über die Erzeugerfirma Tschickfabrik das Konkursverfahren eröffnet. Doch Raucher halten offenbar zusammen. Das Schweizer Zigarettenunternehmen Koch & Gsell übernimmt die Marke Tschick und gewährleistet somit den Fortbestand der Glimmstängel. Zu diesem Zweck wurde in Feldkirch in Vorarlberg eine österreichische Niederlassung gegründet, deren Geschäftsführer ist Tschick-Gründer Reinhard Leitner.

Koch & Gsell hat die Markenrechte an Tschick übernommen, diese bleiben in Österreich weiter unverändert unter demselben Markennamen erhältlich. Die Schweizer verkaufen ihre Produkte unter dem Namen Heimat.

Leitner räumt zwar Fehler ein, die er als Unternehmer gemacht habe. Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens möchte er diese allerdings nicht näher erläutern. Im Gespräch mit dem STANDARD lässt er jedoch durchklingen, dass bereits neue Sorten geplant seien.

Österreichischer Tabak bleibt

Die Produktionsstätte bleibt zumindest bis auf weiteres in Ungarn, den Anteil an österreichischem Tabak möchte Leitner aber weiter ausbauen. Aktuell liegt dieser in etwa bei zehn Prozent. Der ehemalige Austria-Tabak-Mitarbeiter liebäugelte immer wieder damit, die Produktion zurück nach Österreich, genauer gesagt in die Linzer Tabakfabrik, zu bringen. Daraus wird jedoch nichts, denn die Tabakfabrik orientiert sich tendenziell in eine andere Richtung. Diverse Veranstaltungen und Ausstellungen spielen eine zentrale Rolle. Weiters hat unter anderem das Business-Angel-Netzwerk Startup 300 am Ende des vergangenen Jahres dort einen Start-up-Campus eröffnet. Allein aus Platzgründen wäre es nicht möglich, eine Zigarettenproduktion anzusiedeln.

Leitner hat 2014 die letzte heimische Zigarettenmarke ins Leben gerufen. Pro Jahr werden rund vier Millionen Stück produziert, verkauft etwas mehr als die Hälfte. (and, 17.1.2019)