Gegen Mittag fuhren die Teilnehmer zur Agrarminister-Konferenz.

Foto: APA/dpa/Ralf Hirschberger

Berlin – Angeführt von rund 170 Traktoren sind in Berlin nach Angaben der Veranstalter etwa 35.000 Menschen für eine klimaschonendere Landwirtschaft und gesundes Essen auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach bei der Demonstration am Samstag im Stadtteil Mitte von "mehreren Zehntausend" Teilnehmern. Eine genauere Zahl nannte ein Sprecher nicht. Laut Polizei verlief der Protestzug zunächst friedlich.

Über drei Routen kamen die Landwirte in die Stadt.
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Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt!" hatten Landwirte sowie Tier- und Umweltschützer zur Messe Grüne Woche für Samstagmittag zu der Demonstration aufgerufen. Los ging es aber schon am Morgen mit einer Sternfahrt der Traktoren zum Brandenburger Tor.

Manche seit Donnerstag unterwegs

Auf drei Routen waren Landwirte von Brandenburg aus in die Stadt gefahren. An der Agrarminister-Konferenz im Außenministerium übergaben sie eine Protestnote. Darin stand, dass "bäuerliche Arbeit auf den Äckern und Feldern und in den Ställen etwas sehr Wertvolles und vor allem Schützenswertes" ist. 50 seien aus Niedersachsen gekommen, einzelne Teilnehmer aus Hessen und Bayern hätten sich schon am Donnerstag auf den Weg gemacht.

Insekten, Bienen, Vögel waren auf der Demo vertreten.
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Am Brandenburger Tor zeigte sich ein buntes Bild: Demonstranten in Bienen und Imkerkostümen, überlebensgroße Luftballons in Form von Insekten und viele Transparente. Unter den Demonstrierenden war auch Grünen-Chef Robert Habeck. Er rief dazu auf, bewusst einzukaufen, zu kochen und sich zu ernähren. "Wir müssen wegkommen im Alltag von diesem 'Wir stopfen uns noch schnell Kalorien rein, und es ist egal, wie sie entstanden sind'", sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur.

Gegen Mittag setzten sich die Traktoren ein zweites Mal in Bewegung. Sie führten die Demo noch einmal zur Agrarminister-Konferenz. Anschließend ging es zurück durch das Regierungsviertel. (APA/dpa, 19.1.2019)