Santiago de Chile – Ein starkes Erdbeben der Stärke 6,7 hat am späten Samstagabend die Küste Chiles erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag nach Berechnungen der US-Erdbebenwarte in der Nähe von Coquimbo in einer Tiefe von 53 Kilometern. Die chilenische Erdbebenwarte bestätigte zwei Todesopfer. Medien berichteten, die Menschen seien an Herzinfarkten in Folge des Erdbebens gestorben.

Das Zentrum des Bebens lag demnach rund 33 Kilometer nordwestlich von der kleinen Küstenstadt Tongoy in einer Tiefe von 92 Kilometern. Es bestehe keine Gefahr eines Tsunamis, so das Institut. Nach dem Erdbeben war zunächst der Tsunami-Alarm ausgelöst worden, der Tausende Menschen in der Region zu einer präventiven Evakuierung aufrief. Das Büro für nationale Notfälle des Innenministeriums (Onemi) gab jedoch kurz darauf Entwarnung.

Gebirgspass gesperrt

Der Leiter des Büros, Ricardo Toro, erklärte, dass in der Region Coquimbo zunächst rund 200.000 Menschen nach einem Stromausfall im Dunkeln saßen. Chiles Stromversorger erklärte am frühen Sonntagmorgen, dass in den Städten La Serena, Coquimbo und Ovalle die Elektrizität wiederhergestellt sei.

Der Gebirgspass Paso de Agua Negra zwischen Chile und Argentinien werde vorbeugend für den Sonntag gesperrt, teilte die Gouverneurin der östlichen Provinz Elqui. Die Sicherheit und Fahrrinnen des Bergpasses würden überprüft, so Daniela Norambuena.

Kleinere Schäden

Die chilenische Erdbebenwarte veröffentlichte Bilder von kleineren Schäden in Gebäuden, beispielsweise herabgefallenen Küchenschränken. Größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet. In den sozialen Netzwerken waren Bilder von Tausenden Menschen zu sehen, die versuchen, sich in Sicherheit zu bringen.

Erdbeben sind in Chile keine Seltenheit. Bei einem Beben der Stärke 7,8 kamen im Jahr 1939 rund 28.000 Menschen ums Leben. Auch das bisher stärkste aufgezeichnete Erdbeben ereignete sich in dem südamerikanischen Staat: Im Jahr 1960 starben bei dem Beben der Stärke 9,5 rund 1655 Menschen. (APA, dpa, AFP, 20.1.2019)