Berlin – Im Ringen um den Austritt Großbritanniens aus der EU rät der Luxemburger Außenminister Jean Asselborn dazu, sich nun vor allem auf einen Verbleib des Königreichs in der Zollunion zu konzentrieren. Wenn dies nicht gelinge und der Brexit am 29. März chaotisch und ohne jedes Abkommen vonstattengehe, werde dies in einer "Katastrophe" münden, sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will".

Ein solches "No Deal"-Szenario könne Zehntausende Jobs kosten, warnte Asselborn. Wenn am 30. März kein Brexit-Abkommen stehe, "sind wir auf einem sehr gefährlichen Weg, wirtschaftlich und auch sozial". Die 1968 gegründete Zollunion bedeutet, dass der Staatenverbund einheitliche Zollabgaben auf Einfuhren von außerhalb der EU erhebt. Diese Abgaben werden grundsätzlich dort bezahlt, wo die Waren zuerst ankommen. Danach erfolgen keine weiteren Zahlungen oder Kontrollen.

Das britische Unterhaus hatte am Dienstag der Brexit-Vereinbarung der Regierung in London mit Brüssel eine klare Absage erteilt. Einem Misstrauensvotum tags darauf hielt Premierministerin Theresa May jedoch stand. An diesem Montag will sie dem Parlament einen neuen Lösungsweg präsentieren, oder zumindest einen Fahrplan. (APA, 20.1.2019)