Marcel Hirscher: "Egal wie viel Erfahrung man hat oder wie viele Rennen man schon gewonnen hat: Dass mir das nach über zehn Jahren im Weltcup immer noch so passiert!"

Foto: APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Wengen – Neun Siege und ein dritter Platz – so lautet die Bilanz von Marcel Hirscher nach seinen 13 Saisonrennen. Als überlegener Führender im Gesamtweltcup wird der siebenfache Gewinner der großen Kristallkugel seine Heimslaloms in Kitzbühel und Schladming in Angriff nehmen. Danach wartet nur noch der Riesentorlauf in Garmisch-Partenkirchen, ehe es zur WM nach Aare geht.

Seinen dritten Platz im Wengen-Slalom am Sonntag hinter dem französischen Premierensieger Clement Noel und dem Tiroler Manuel Feller bezeichnete Hirscher als "Schadensbegrenzung". Die Chance sei da gewesen, er habe es einfach nicht besser gemacht.

"Das muss ich akzeptieren"

"Es war mein Fehler", zeigte sich der Salzburger selbstkritisch. Die Schnitzer im ersten Durchgang ärgerten ihn beträchtlich. "Egal wie viel Erfahrung man hat oder wie viele Rennen man schon gewonnen hat: Dass mir das nach über zehn Jahren im Weltcup immer noch so passiert! Aber so ist es, das ist die Realität, das muss ich akzeptieren."

Hirscher hatte als Halbzeitfünfter 0,91 Sekunden Rückstand auf Noel, im zweiten Lauf nahm er als Laufsieger dem 21-Jährigen 0,81 Sekunden ab. Unterm Strich war das um eine Zehntel zu wenig, um zum zweiten Mal nach 2018 in Wengen zu triumphieren. "Der zweite Durchgang war super, genial. Aber im ersten bin ich schlecht gefahren und habe einfach keine Leistung gebracht."

Es ziehe sich durch seine Karriere, dass er einen Run brauche, um sich einzustellen, um das Feedback zu kriegen. "Im Endeffekt tue ich mir sehr schwer bei den vielen Möglichkeiten, die ich habe, dass ich dann die richtige Wahl treffe." Freilich hat Hirscher viele seine 67 Rennsiege gefeiert, indem er auch zur Halbzeit voran lag und die Führung erfolgreich verteidigte.

Ressourcen schonen

Hirscher wird die Vorbereitung auf Kitzbühel wie auf jedes andere Rennen anlegen. Am Donnerstag kommt er allerdings für einen Medientermin für ein paar Stunden in die Gamsstadt, für den Slalom am Sonntag auf dem Ganslernhang reist er erst am Samstag an.

"Wichtig ist, dass ich mit der Energie haushalte und die Ressourcen schone. Kitzbühel und Schladming sind für uns Österreicher die schönsten Rennen, aber auch die anstrengendsten." Zu tun gebe es freilich genug, meinte er. "Mal schauen, wie es mit meiner Kraft ausschaut."

Nach den Siegen und Leistungen der Teamkollegen in Wengen – Marco Schwarz gewann die Kombination, Vincent Kriechmayr die Abfahrt, Feller wurde Slalomzweiter – meinte er: "Der Druck liegt auf ihnen. Das passt schon, weniger Druck für mich." Vergangenes Jahr feierte Hirscher nach Rang zwei in Kitzbühel einen Sieg im Schladminger Nightrace. (APA, 21.1.2019)