Die französische Datenschutzbehörde hat eine Rekordstrafe nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ausgesprochen: Fünfzig Millionen Euro soll Google für intransparente Auskünfte bezahlen. Die Summe ist im Vergleich zum Jahresgewinn des global tätigen IT-Konzerns zwar nur eine Lappalie, dennoch setzt die französische Behörde ein wichtiges Signal: Die Jahrzehnte des "Wilden Westens" in Bezug auf Daten sind vorbei. Die Goldgräber der Digitalbranche müssen zu ehrbaren Bürgern werden und Gesetze respektieren.

In ihrer Begründung zeigt die französische Datenschutzbehörde Punkt für Punkt auf, warum Google seine Pflichten gegenüber Nutzern vernachlässigt hat. Dabei geht es weniger darum, dass Google Informationen verschwiegen hat, als dass diese Daten zu kompliziert dargestellt wurden und schwierig zu erreichen waren. Damit zeigt sich, dass die DSGVO vor allem für ein besseres Verständnis für den Umgang mit Nutzerdaten sorgen wird.

In der Vergangenheit war das der größte Knackpunkt beim Thema Datenschutz: Viel zu oft verstanden Nutzer gar nicht, welche Geschäftsbedingungen sie beim Installieren einer App oder der Nutzung eines Dienstes überhaupt akzeptierten. Auch die Informationen über danach gesammelte Daten waren unlesbar. Jetzt erhalten sie mehr Macht. Denn nur wer weiß, wie seine Daten überhaupt verwendet werden, kann sich gegen deren Missbrauch wehren. (Fabian Schmid, 22.1.2019)