Neuer Wind bei Windows.

Grafik: Microsoft

Unter dem Namen "Windows Core OS" arbeitet Microsoft derzeit an einer neuen Basis für sein mittlerweile mehr als 30 Jahre altes Betriebssystem. Mit einem modularen Ansatz soll das System nicht nur modernisiert werden, es soll auch erheblich leichter werden, das Ganze an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen – vom Internet der Dinge über Tablets bis zum klassischen Desktop. Doch diese Entwicklung soll noch eine weitere Änderung mit sich bringen, die vor wenigen Jahren komplett undenkbar gewesen wäre.

Open Source?

Microsoft könnte Teile von Windows Core OS zu Open Source machen, berichtet Techradar. Dies schließt man aus einem LinkedIn-Profils eines Microsoft-Managers. In diesem ist wörtlich von "Windows Open Source Components" Rede. Dies im Zusammenhang mit der Verbesserung der Sicherheit von Windows Core OS.

Der Name legt aber auch nahe, dass Microsoft nicht vorhat, den gesamten Kern von Windows offenzulegen, sondern eben nur Teile davon. Ein Hintergedanke könnte dabei sein, die Anbindung an das restliche Open-Source-Ökosystem zu verbessern, und den Einsatz auf Embedded-Geräten zu befördern.

Wechselhafte Vorgeschichte

Microsoft hat in den vergangenen Jahren eine komplette Kehrtwende in Fragen Open Source durchgemacht. Lange offensiv bekämpft, setzt das Unternehmen selbst immer mehr auf freie Software. So sollen etwa kommende Versionen des Browsers Edge das freie Chromium-Projekt von Google als Basis nutzen. Zudem hat Microsoft im Vorjahr die bei Open-Source-Entwicklern sehr beliebte Code-Hosting-Plattform Github übernommen.

Erste Hinweise auf die Entwicklung von Core OS gab es schon im Jahr 2017. Dieses steht in Kombination mit einem Projekt namens Polaris, in dessen Rahmen neue Windows-Desktop-Versionen geschmiedet werden. Anfang des vergangenen Jahres war noch von einer Veröffentlichung der beiden Projekte im Verlaufe des Jahres 2019 die Rede. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, ist aber fraglich. (apo, 23.1.2019)