Am Montagnachmittag wurde eine 32-jährige Frau auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt in Tulln erstochen. Der mutmaßliche Täter, der Ehemann der Frau, wurde festgenommen.

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Tulln / St. Pölten – Nach dem Mord an einer 32-Jährigen in Tulln am Montag herrscht auch beim Verein Neustart Betroffenheit. Der beschuldigte Ehemann sei eineinhalb Jahre kontinuierlich und bis zuletzt betreut worden, sagte Neustart-Sprecher Andreas Zembaty am Mittwoch. Den letzten Kontakt mit der Familie habe es am Dienstag vergangener Woche gegeben.

Nur sporadisch beim Anti-Gewalt-Training

Zembaty bestätigte, dass mangelnde Sprachkenntnisse ein Grund gewesen seien, warum der 36-Jährige nur sporadisch am Anti-Gewalt-Training teilgenommen habe. Der Mazedonier war laut Staatsanwaltschaft St. Pölten 2017 wegen fortgesetzter Gewaltausübung verurteilt worden.

Der Neustart-Sprecher sagte am Mittwoch zudem, dass es auch eine Weisung zu Psychotherapie gegeben habe. Der sei der Mann trotz eines eingesetzten mehrsprachigen Psychotherapeuten ebenfalls nur sporadisch nachgekommen.

Mit dem Mazedonier hat es laut Zembaty pro Monat durchschnittlich "zwei bis 2,5" persönliche Kontakte gegeben. Die Betreuungsdichte sei somit "sehr hoch" gewesen. "Wir sind wirklich – insbesondere die Kollegen in Niederösterreich – sehr betroffen", betonte der Neustart-Sprecher.

Vorläufiges Obduktionsergebnis

Der 32-Jährigen wurden "zehn Stiche in den Oberkörper und Brustbereich" und ein weiterer Stich in den Kopf zugefügt. Zumindest einer sei letal gewesen, teilte Karl Wurzer von der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Es handle sich um das vorläufige Obduktionsergebnis, fügte der Sprecher hinzu. (APA, 23.1.2019)