Die Technische Universität Graz hat am Donnerstag den Start ihres jüngsten Bauvorhabens gefeiert: Am Campus Inffeldgasse soll bis Ende 2019 ein neues Forschungszentrum für elektronikbasierte Systeme, ein "EBS-Center" entstehen. Das Investitionsvolumen betrage rund 15 Millionen Euro, schilderte Rektor Harald Kainz. Bauträger ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).

Hinter fast allen digitalen Produkten und Dienstleistungen unseres Alltags stecken elektronikbasierte Systeme, auf Englisch "Electronic Based Systems" (EBS). Diese Technologie umfasst Komponenten, Baugruppen und Geräte mit Mikro- und Nanoelektronik sowie eingebetteter Software. Die TU Graz hat sich mit ihrem Forschungsschwerpunkt "Electronic Based Systems" in den vergangenen Jahren auch international einen Ruf erworben. Im Auftrag der TU Graz errichtet die BIG bis voraussichtlich Ende 2019 dafür ein siebenstöckiges Gebäude mit einer Gesamtfläche von rund 4.600 Quadratmetern für den Bereich der Sensortechnologie und Mikroelektronik.

Auch Maker Space geplant

Das vom Land Steiermark und der EU finanziell unterstützte 15-Millionen-Projekt ist auf Unternehmen wie auch Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Forschung ausgelegt. In ihm sollen sowohl Labors, Werkstätten, Büros und Seminarräume der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, als auch KMU und universitären Spin-offs im Bereich Mikroelektronik untergebracht werden. Rektor Harald Kainz sprach von einem "einmaligen Schulterschluss zwischen TU Graz, Land Steiermark und BIG", der den Standort als internationales Forschungszentrum für elektronikbasierte Systeme stärken werde. Auch ein Maker Space für Studierende werde im EBS-Center seine Heimat finden.

In dem Gebäude wird vorübergehend auch das Headquarter des neuen Mikroelektronik-Forschungszentrums Silicon Austria Labs untergebracht werden, wie die steirische Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa und Wissenschaft, Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) hervorhob. Insgesamt sei die Mikroelektronik, die in der Steiermark mit einer Vielzahl an Leitbetrieben vertreten sei, "die Schlüsseltechnologie der Digitalisierung". Rund 80 Prozent der österreichischen Wertschöpfung in diesem Bereich würden laut der Landesrätin in der Steiermark und Kärnten erwirtschaftet, beschrieb die Landesrätin. (APA, 24.01.2018)