Salzburg – Die Unterstützer des am Donnerstag in Salzburg verhafteten Lehrlings Ali Wajid versuchen derzeit eine Abschiebung des 23-Jährigen nach Pakistan zu verhindern. "Wir sind intensiv am Abklären, welche sicheren Drittländer für eine freiwillige Ausreise infrage kommen", sagte der Menschenrechtler Bernhard Jenny am Freitag. "Und wir hoffen, dass heute ein Anwalt Kontakt mit ihm aufnehmen kann."

Man stehe momentan in Verbindung mit Botschaften mehrerer Länder wie Kanada, Dubai, Argentinien und Bosnien. "Die Frage ist aber immer, ob ein pakistanischer Staatsbürger dort ein Visum bekommt." Jenny hofft, dass sich über das Wochenende eine Möglichkeit biete. Er habe vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) ein Zeitfenster bis zum 1. Februar zugebilligt bekommen, in dem Wajid Österreich freiwillig verlassen könne. "Ich weiß aber nicht, ob ich mich auf diese Zusage verlassen kann."

Leben in Gefahr

Jenny betonte, dass der gut integrierte Kellnerlehrling trotz eines rechtskräftig negativen Asylbescheids keinesfalls nach Pakistan abgeschoben werden dürfe. Durch seinen fast sieben Monate langen Aufenthalt in "Kirchenasyl" im Stift Sankt Peter würde er von extremistischen Gruppen als Konvertit betrachtet werden. "Sein Leben wäre in Gefahr." Von einem sicheren Drittland aus könne man hingegen die Wiedereinreise nach Österreich betreiben.

Der Salzburger Neos-Abgeordnete Sepp Schellhorn bot Wajid am Freitag an, mit ihm die Rot-Weiß-Rot-Karte zu beantragen und ihn in einem seiner Betriebe aufzunehmen. Auch die Liste Jetzt forderte noch am Donnerstag eine sofortige Neuüberprüfung der Asylgründe im Fall des Pakistaners. (APA, 25.1.2019)