Hat neue Probleme am Hals: Michael Tojner.

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Michael Tojner kommt nicht aus den Schlagzeilen. Neben dem Widerstand gegen sein Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt im dritten Bezirk und den Querelen rund um gemeinnützige Wohnbaugesellschaften hat der Industrielle und Immobilieninvestor auch noch die Finanzmarktaufsicht am Hals. Die FMA hat Tojner laut einem Bericht der "Presse" bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt.

Demnach geht es um Anstiftung zur Untreue im Zusammenhang mit der B&C-Stiftung, zu der wichtige Unternehmen wie Lenzing, Semperit und Amag zählen. Tojner versucht seit Monaten, Einfluss auf die Stiftung zu erhalten. Nun soll ermittelt werden, ob Tojner einem Vorstand der B&C-Stiftung Gegenleistungen geboten habe, um den Stiftungszweck zu ändern.

Hampel zurückgetreten

B&C hat sich aus der Bank Austria entwickelt, deren Mutter Unicredit die Letztbegünstigte der Stiftung ist. Tojner will der Bank den Status abkaufen und somit Einfluss auf die Gruppe gewinnen, was von der Stiftung heftig bekämpft wird. Stiftungsvorstand Erich Hampel ist wegen der Querelen als Aufsichtsrat der Bank Austria zurückgetreten. Hampel soll auch von der FMA vorgeladen worden sein. Die Behörde äußerte sich nicht konkret zur Anzeige gegen Tojner, die Staatsanwaltschaft bestätigte deren Erhalt.

Sie hat die Angelegenheit an die Korruptionsstaatsanwaltschaft Innsbruck weitergegeben, die bereits zwei andere Komplexe bearbeitet: den Heumarkt und die Anzeige des Landes Burgenland. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) behauptet, dass dem Land durch falsche Bilanzlegung bei früheren Gemeinnützigen ein Schaden von 40 Millionen Euro entstanden sei. (red, 25.1.2019)