Wien – FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wirft den Medien Verharmlosung des Nationalsozialismus vor, wenn sie jedes Bild, das jemanden mit erhobener Hand zeigt, als Beleg für einen Hitlergruß darstellten: "Ich fordere alle Verantwortungsträger in Politik und Medien dazu auf, bei solchen Vorwürfen mit hoher Sensibilität umzugehen. Bislang hat sich jeder Vorwurf in unsere Richtung stets in Schall und Rauch aufgelöst, Entschuldigungen sind allerdings ausgeblieben. Wer so agiert, verharmlost in Wahrheit den Nationalsozialismus, anstatt ihn zu bekämpfen."

Anlass für Vilimskys Äußerung war ein Tweet, über den auch DER STANDARD berichtet hat: Beim Neujahrstreffen der Freiheitlichen war ein Mann zu sehen, der erst mit dem FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gesprochen hatte und – nachdem sich dieser abgewendet hatte – den rechten Arm gehoben hat. Die Polizei Wien reagierte auf den Hinweis auf den "lupenreinen Hitlergruß", wie die Plattform "FPÖ Fails" schreibt, via Twitter: Man habe das Video sowie den gezeigten Ausschnitt an die Meldestelle des Verfassungsschutzes weitergeleitet.

FPÖ sieht "linke Hetze"

Von sehr vielen Politikern aller Couleurs gebe es solche Fotos, deren Winkbewegungen fotografisch eingefroren wurden und damit ein völlig falscher Eindruck erweckt werde, sagt Vilimsky. Eine genauere Betrachtung des Videos, das von FPÖ-TV veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Mann dem Innenminister zugewinkt hat und dabei gerufen hat: "Herbert, do bin I", worauf Herbert Kickl auf ihn zugekommen ist und ihn herzlich begrüßt hat. Das als Hitlergruß zu interpretieren nennt die FPÖ "linke Hetze". (cs, 27.1.2019)