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Der ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz will in den kommenden drei Monaten die USA durchqueren, bevor er dann wirklich entscheidet, ob er an dem Rennen um die US-Präsidentschaft teilnimmt.

Foto: REUTERS/Andrew Kelly

Washington – Der langjährige Starbucks-Chef Howard Schultz strebt als unabhängiger Kandidat die US-Präsidentschaft an. Er habe bereits mit den Vorbereitungen begonnen, um in allen 50 Staaten an der Wahl teilnehmen zu können, sagte der 65-jährige Ex-Chef der Cafékette der "New York Times" am Sonntag. Er plane, das Land in den kommenden drei Monaten zu durchqueren, bevor er dann wirklich entscheide, ob er an dem Rennen teilnehme.

"Wir haben ein kaputtes politisches System, in dem beide Parteien grundsätzlich im Geschäft sind, um ihre eigene Ideologie zu bewahren, ohne Anerkennung und Verantwortung, die Interessen des amerikanischen Volks zu vertreten", sagte Schultz. "Republikaner genauso wie Demokraten – die sich selbst nicht mehr als Teil der extremen Rechten oder extremen Linken sehen – suchen nach einem Zuhause."

Nutzen für die USA

Schultz war im vergangenen Jahr bei Starbucks als Vorsitzender zurückgetreten. Seit 1982 war er für die Kette tätig. Nach seinem Rücktritt hatte er gesagt, er überlege nun, was er machen könne, um für die Zukunft der USA am nützlichsten zu sein. Für Schultz ist Donald Trump "nicht qualifiziert, um Präsident zu sein".

Unabhängige Kandidaten haben bei den US-Wahlen zwar kaum Chancen, da Vertreter der Republikaner und Demokraten die Wahl unter sich ausmachen. Sie können den Wahlausgang aber durchaus beeinflussen, indem sie anderen Kandidaten Stimmen wegnehmen. Demokraten haben bereits Befürchtungen geäußert, dass Schultz mit einem Antreten Trump zur zweiten Amtszeit verhelfen könnten.

Sorge bei Demokraten

Einer der Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, der ehemalige Wohnungsbauminister Julián Castro, sagte auf CNN, dass Trump sich "größte Hoffnungen" auf eine Wiederwahl machen könne, wenn Schultz als Unabhängiger ins Rennen gehe.

Unabhängige haben bei US-Präsidentenwahlen immer wieder Achtungserfolge erzielt, die zulasten einer der beiden Großparteien gingen. So werfen die Demokraten dem US-Konsumentenanwalt Ralph Nader vor, Al Gore im Jahr 2000 im Kampf gegen George W. Bush um wichtige Stimmen gebracht zu haben. Aus Sicht der Republikaner wiederum geht Bill Clintons Sieg gegen Georg H. W. Bush 1992 zum Teil auf das Konto des Geschäftsmanns Ross Perot. (APA, red, 28.1.2018)