Am Wochenende fand eine große "Arbeitstagung der Zivilgesellschaft" (Eigenbezeichnung) statt. Die vom früheren Raiffeisen-Chef Christian Konrad gegründete Allianz "Menschen. Würde. Österreich" versammelte ein paar Hundert Leute, die sich um Flüchtlinge kümmern, im Bildungszentrum der Arbeiterkammer (Konrad: "Ich bin das erste Mal in der Arbeiterkammer").

Zunächst ging es darum: Die Zivilgesellschaft muss lernen, sich zu organisieren, sich zu vernetzen und mit den modernen sozialen Medien umzugehen. Deshalb gab es Workshops zu Themen wie "Der Facebook-Algorithmus: Wie kommen meine Botschaften zu meiner Community?" oder: "Storytelling. Die Macht der Geschichten nutzen. Hass im Netz". Das war sozusagen das Rüstzeug im Kampf um die Aufmerksamkeit und das Verständnis der Gutwilligen, aber Verunsicherten.

Es gab auch ein promi-gespicktes Künstlerprogramm mit Martin Grubinger & Yuja Wang, Gustav, Josef Hader, Erika Pluhar, Stermann und Grissemann. Es gab Politiker wie Rudi Anschober, den grünen Landesrat aus Oberösterreich, oder den Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Aber der tiefe Sinn des Ganzen wurde klar, als die Leute aus der Zivilgesellschaft auf die Bühne kamen, die sich aktiv einsetzen: die resolute Besitzerin einer Tischlerei, die Lehrerin aus einem kleinen Dorf. Und die sagten: "Das Wichtigste ist: Ich sehe, ich bin nicht allein." (Hans Rauscher, 28.1.2019)