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Vielleicht wäre die Zusatzversicherung doch besser gewesen.

Foto: AP / Ben Margot

Wien – Expansion steht auf dem Programm: Das Wiener Start-up Bsurance (gesprochen Bischurenz) hat in seiner Series-A-Finanzierungsrunde vier Millionen Euro aufgestellt, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Aus dem Jargon der Start-up-Welt übersetzt, bedeutet dieser Schritt, dass ein etabliertes Geschäftsmodell nun auf Wachstum abzielt. Bei Bsurance heißt das vor allem, neue Kooperationspartner zu finden, die maßgeschneiderte Versicherungsprodukte an den Endkunden bringen wollen.

Denn die Geschäftsmodell von Bsurance zielt auf eine wachsende Gruppe von Konsumenten ab, die schnelle und individuell zugeschnittene Lösungen suchen, wie es in einer Aussendung heißt. Die Idee: Der Weg zum Versicherungskunden führt längst nicht mehr über den Makler mit Hut und Koffer und immer seltener über einen TV-Spot mit sorgloser Kleinfamilie.

Stattdessen bietet das 2017 gegründete Start-up Handelsunternehmen, Energieversorgern, Elektronikhändlern, Mobilitätsanbietern oder Telekomunternehmen an, dass ihre Kunden zum Handyvertrag, Oled-TV-Kauf oder Flugticket nebenbei eine Versicherung abschließen können. So weit geläufig, aber Bsurence verspricht die Bedürfnisse der Konsumenten besser anzupeilen.

Wer zum Beispiel eine Waschmaschine und einen Herd kauft, braucht vielleicht nicht nur eine Garantieverlängerung, sondern gleich eine Haushaltsversicherung. Oder wer eine interaktive Kinderzahnbürste anbietet, wie das österreichische Start-up Playbrush, kann über Bsurence gleich eine Zusatzversicherung für Zähne abschließen.

Gen Westen und Osten

Mit dabei in der neuen Finanzierungsrunde ist wieder die Uniqa-Versicherung, die von Anfang an als strategischer Partner neben der Munich Re auftrat. Daneben seien neue Investoren dazugekommen, die auch "strategischen Mehrwert und Marktzugänge" böten.

Nach dem Start in Österreich und Deutschland will das Jungunternehmen in West- sowie Osteuropa expandieren. Gespräche mit weiteren Versicherungsunternehmen würden bereits laufen. Lorenz Gräff, Gründer und Chef von Bsurance, zeigt sich zuversichtlich: "Mein hervorragendes Team und ich blicken sehr positiv in die Zukunft und werden nun mit der Entwicklung neuer Produkte und der Gewinnung neuer Kunden und Partner weiter stark wachsen." Mit vier Millionen in der Tasche sagt sich das natürlich leichter. (slp, 29.1.2019)