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Touristen beim gemeinsamen Münzwerfritual am Trevi-Brunnen in Rom: Die Münzen werden täglich eingesammelt und gespendet.

Foto: AP/Gregorio Borgia

Rom – Aus dem Trevi-Brunnen werden jährlich nach Schätzungen zwischen einer und 1,5 Millionen Euro gefischt. Vor allem Touristen werfen Münzen über die Schulter in das Wasser – das soll Glück bringen und den Besucher nach Rom zurückführen. Doch was passiert mit dem vielen Geld?

Es gab eine Zeit, da gehörte das Geld aus dem Trevi-Brunnen allen; im Prinzip konnte sich jeder so viele Münzen aus dem Becken nehmen, wie er wollte, was mit Sicherheit auch viele getan haben – sehr zum Missfallen der Stadt. 2006 schließlich erließ sie, La Repubblica, zufolge einen Beschluss, wonach alles Geld Eigentum der Stadt wird, sobald es im Becken gelandet ist.

Erleichterung bei der Caritas

Gleichzeitig wurde eine Übereinkunft getroffen, dass die gesamte Summe an die römische Caritas fließt, damit diese davon wohltätige Projekte finanzieren kann. Eingesammelt wurden die Münzen seitdem durch ehrenamtliche Mitarbeiter der Caritas. Ende Dezember jedoch wurde die Caritas laut verschiedenen Medienberichten zufolge von der Stadt darüber informiert, dass man ihr das Geld aus dem Trevi-Brunnen nicht weiter überlassen und es stattdessen für eigene Projekte verwenden werde.

Bürgermeisterin Virginia Raggi wurde daraufhin von vielen Seiten dazu aufgerufen, ihre Entscheidung zu überdenken. Sie reagierte prompt: "Niemand hat jemals daran gedacht, der Caritas diese Mittel vorzuenthalten." Sogar das Geld aus anderen Brunnen – etwa 200.000 Euro – sollen an die katholische Einrichtung gehen, die damit Arme unterstützt, wie Raggi der Vatikan-Zeitung Osservatore Romano am Montag sagte. Immer wieder hatte es Spekulationen gegeben, dass die Stadt das Geld in die Renovierung von Denkmälern oder in die Schlagloch-gepflasterten Straßen stecken will. "Wir haben die Nachricht natürlich mit gewisser Sorge aufgenommen", sagte Benoni Ambarus, Direktor der Caritas Rom, der vatikanischen Medienplattform Vaticannews. Er kann beruhigt sein, es bleibt also alles beim Alten. (APA, dpa, max, 29.1.2019)