Detmold – Bei ihren Ermittlungen zu dem Missbrauchsskandal auf einem Campingplatz im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen gehen Staatsanwaltschaft und Polizei mehr als 1.000 Einzeltaten des sexuellen Kindermissbrauchs nach. Diese Zahl nannte der Leiter der Ermittlungskommission, Gunnar Weiß, am Mittwoch in Detmold. Demnach wurden bisher 23 Opfer identifiziert.

Diese Zahl sei aber "vermutlich nicht abschließend", sagte Weiß. Die Opfer waren bei der Begehung der Tat zwischen vier und 13 Jahre alt. Den Tatzeitraum gaben die Ermittler mit 2008 bis Ende 2018 an. Tatort soll demnach ein Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe gewesen sein.

Drei Männer in U-Haft

Im Zuge der Ermittlungen wurden im Dezember und Jänner drei 56, 48 und 33 Jahre alte Männer – festgenommen, sie sitzen seither in Untersuchungshaft. Die Behörden ermitteln neben den Sexualdelikten auch wegen des Herstellens und Verbreitens kinderpornografischer Dateien. Zudem gehen sie dem Verdacht der Fürsorgeverletzung durch Behörden nach.

13.000 gesicherte Kinderpornodateien seien dem Bundeskriminalamt übergeben worden. Das Datenvolumen betrage 14 Terabyte. Das ganze Ausmaß der Taten sei erst im Lauf der Ermittlungen deutlich geworden, sagte Achim Tietz, Leiter des zuständigen Kommissariats 1. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz über die Taten informiert. Ermittelt wird unter anderen wegen schweren sexuellen Missbrauchs an Kindern. (APA/AFP, 30.1.2019)