Umsteigen auf E-Zigarette, um dann ganz aufzuhören: Bei 18 Prozent der Raucher in einer Studie klappte das.

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Helfen E-Zigaretten besser dabei, mit dem Rauchen aufzuhören als herkömmliche Entwöhnungmittel? Um der Antwort auf diese Frage näher zu kommen, hat eine britische Forschergruppe um Peter Hajek eine randomisiert-kontrollierte Studie durchgeführt. Die Wissenschaftler verglichen die Verdampfer mit herkömmlichen Mitteln zur Raucherentwöhnung wie Nikotinpflaster, -kaugummis oder -sprays.

Die Studie umfasste 886 Raucherinnen und Raucher, die ein Rauchstopp-Angebot des Nationalen Gesundheitsdienstes in Großbritannien aufgesucht hatten. Sie wurden zwei Gruppen zugelost: Eine Gruppe erhielt ein Kit mit einer E-Zigarette, die andere Gruppe Nikotinersatzprodukte. Nach zwölf Monaten zeigte sich, dass die E-Zigarettengruppe eine Abstinenzrate von 18 Prozent und die Nikotinersatztherapie-Gruppe eine von 9,9 Prozent aufwies. Das heißt: Nach einem Jahr hatten sich 18 Prozent der Raucher in der E-Zigarettengruppe das Rauchen von Zigaretten vollständig abgewöhnt, mit der Hilfe von Nikotinersatzpodukten waren es 9,9 Prozent. Abstinenz definierten die Wissenschaftler als maximal fünf Zigaretten ab zwei Wochen nach dem Ausstiegsdatum.

Wöchentliche Arztbesuche

Für die Studie ordneten die Forscher Raucher, die bereit waren aufzuhören, zufällig einer der beiden Gruppen zu und stellten ihnen eine Anfangsration der jeweiligen Mittel zur Verfügung. Innerhalb der ersten vier Wochen wurden die Probanden in wöchentlichen Arztsitzungen begleitet. Die Ergebnisse werden heute Abend im Fachjournal "New England Journal of Medicine" publiziert.

"Die Ergebnisse der Studie belegen zum ersten Mal in einer groß angelegten klinischen Studie, dass die E-Zigarette einen wesentlichen Beitrag zum Rauchstopp leistet – verglichen mit dem bisher als Gold-Standard angesehenen Weg. Bisher wird der Einsatz von Nikotinersatzprodukten und verhaltenstherapeutischer Unterstützung für Raucher empfohlen", sagt dazu etwa Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung in Frankfurt. (red, 31.1.2019)