Der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard hat im vergangenen Geschäftsjahr weiter auf sein starkes Wachstum mit elektronischen Zahlungen bauen können. Der seit September im DAX notierte Konzern mit dem aus Österreich stammenden Vorstandschef Markus Braun profitierte vom Boom beim Online-Shopping, aber auch von seinen Zukäufen.

Der Umsatz wuchs 2018 nach vorläufigen Zahlen binnen Jahresfrist um 40 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro, teilte die Firma am Mittwoch in Aschheim bei München mit. Das operative Ergebnis – der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – kletterte um 38 Prozent auf 568,3 Mio. Euro.

Für das laufende Jahr bestätigte das Management um Chef Markus Braun die Prognose, ein operatives Ergebnis von 740 bis 800 Mio. Euro erreichen zu wollen. Braun, der mit gut sieben Prozent größter Aktionär des Unternehmens ist, hatte eine Beschleunigung beim Ergebniswachstum in Aussicht gestellt. In der Mitte der Prognosespanne bei 770 Mio. Euro würde Wirecard um rund 35,5 Prozent beim Ergebnis zulegen, am oberen Ende wären es fast 41 Prozent.

Bargeld ersetzen

Wirecard war im September in den deutschen Leitindex Dax aufgestiegen und hatte dort die Commerzbank abgelöst. Der Konzern setzt darauf, dass Bargeldzahlungen immer stärker durch elektronische Zahlungen ersetzt werden. Vor allem vom Onlinehandel profitiert Wirecard.

Das Unternehmen zählte zuletzt 40.000 größere und mittlere Händler zu seinen Kunden, bei kleinen Händlern sind es 225.000. Wirecard übernimmt neben der reinen Zahlungsabwicklung auch die Akzeptanz von Kreditkarten für die Händler und sichert Zahlungen ab. Dafür kassiert Wirecard Gebühren, die sich am Wert der Transaktionen orientieren.

Zahlungen gewachsen

Über die eigene Plattform flossen in den ersten neun Monaten des Jahres 90,2 Mrd. Euro, ein Plus von 44 Prozent. Vor allem außerhalb Europas wuchsen die Zahlungen rasant um über 78 Prozent. Wirecard kauft seit geraumer Zeit auch Firmen zu. Zuletzt war das Unternehmen in den nordamerikanischen Markt eingetreten und hatte das Geschäft in Asien verstärkt. Die detaillierten Ergebnisse zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr legt Wirecard am 4. April vor. (APA/dpa, 30.1.2019)