Das Museum macht durchaus was her – aber es ist einfach zu klein geworden.
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Kairo/Berlin – Das berühmte Ägyptische Museum am Kairoer Tahrir-Platz will sich neu erfinden. Das Museum hat über mehr als ein Jahrhundert die großen ägyptischen Kulturschätze aus dem Altertum ausgestellt, gilt aber schon seit langem als zu klein für die Vielzahl an Artefakten, die durch archäologische Ausgrabungen auch laufend Zuwachs erhalten.

Die schlecht kuratierten Stücke auf engstem Raum ließen das Museum auf Besucher oft eher wirken wie ein vollgestopfter Dachboden, sorgt man sich in Kairo – und darum braucht es eine Neuaufstellung. Dabei sollen internationale Partner helfen: vom Ägyptischen Museum in Berlin über das Museo Egizio in Turin und den Pariser Louvre bis zum British Museum in London und dem Rijksmuseum van Oudheden im niederländischen Leiden.

Transformation und Übersiedlung

Bei dem Projekt mit dem Titel "Transforming the Egyptian Museum Cairo" geht es den Staatlichen Museen zu Berlin zufolge um "die Erarbeitung einer musealen Gesamtstrategie, Ideen für die Neukonzeption der Schausammlung und die partielle Umsetzung neuer Inhalte". An renommierten Projektpartnern mangelt es jedenfalls nicht.

Demnächst soll ohnehin das neue Große Ägyptische Museum an den Pyramiden eröffnen und viel Platz für moderne Ausstellungen bieten. Die Kulturschätze aus dem Museum am Tahrir-Platz werden deshalb bereits in ihre neue Heimat nach Giseh gebracht. Das Ägyptische Museum in Berlin soll nun an der Zukunft des Kairoer Hauses mitarbeiten, das seinerseits bereits unter Denkmalschutz steht. Das Vorhaben wird von der EU mit 3,1 Millionen Euro gefördert. (APA, red, 31. 1. 2019)