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Google fragt nach der Sicherheit der Nutzer.

Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS

Kommenden Dienstag ist wieder Safer Internet Day. Diesen Tag nutzen zahlreiche Firmen und Organisationen, um auf die Relevanz von Sicherheitsthemen im Internet hinzuweisen. Bei Google ist man in dieser Hinsicht heuer besonders früh dran und kann mit einer europaweiten repräsentativen Umfrage aufwarten, für die in jedem Land mindestens 1.000 Personen befragt wurden. Und deren Ergebnis ist in einigen Teilen interessant, in anderen wäre eher der Begriff "verblüffend" passend.

Phishing

Eine der zentralen Aussagen der Studie: 49 Prozent der befragten Österreicher und Österreicherinnen geben an, schon einmal Opfer einer Phishing-Attacke geworden zu sein. Dabei wird über manchmal mehr, manchmal weniger gut gemachte Nachrichten versucht, den Usern ihr Passwort oder andere sensible Daten abzuluchsen. Im Europaschnitt beträgt der betreffende Wert 45 Prozent, Österreich schneidet aber auch schlechter ab als Deutschland (40 Prozent) und die Schweiz (47 Prozent).

Grafik: Google

Die Frage, ob sie schon einmal von Schadsoftware betroffen waren, bejahen 17 Prozent der Österreicher, was exakt im Europaschnitt liegt. Auch hier sind deutsche Nutzer nach den eigenen Angaben mit zehn Prozent erheblich weniger betroffen.

2FA-Zweifel

Eine gängige Empfehlung zur besseren Absicherung der eigenen Online-Accounts ist die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Diese sorgt dafür, dass neben dem eigentlichen Passwort noch ein via SMS oder App geschickter oder ein physischer Sicherheitsschlüssel zum Login verwendet werden muss. Und hier werden die Ergebnisse der Google-Umfrage dann reichlich überraschend – bis zweifelhaft.

In der Umfrage geben nämlich 62 Prozent der Österreicher an, dass sie Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden. Dies ließe sich mit viel gutem Willen eventuell noch in die Richtung interpretieren, dass die Befragten dabei an ihren Online-Banking-Zugang denken. Allerdings geben gleich 21 Prozent an, dass sie 2FA für alle ihre Online-Konten verwenden. Ein Wert, der komplett illusorisch klingt. So verlautbarte etwa Google vor rund einem Jahr im Rahmen einer Sicherheitskonferenz, dass die Nutzung eines zweiten Faktors unter Gmail-Nutzern noch immer unter zehn Prozent liegt. Und Google ist eines der Unternehmen, die ihren Usern sehr deutlich zum Einsatz von 2FA raten, insofern dürfte der Wert bei anderen Firmen sehr viel niedriger liegen. Insofern lässt sich das Ergebnis wohl eher damit erklären, dass viel Befragte die Fragestellung nicht verstanden haben – oder gut dastehen wollten.

Grafik: Google

Details

Weitere Ergebnisse der Umfrage: Die größten Sorgen machen sich die Österreicher um die Sicherheit ihrer Finanzdaten (50 Prozent). Und 31 Prozent der Befragten gaben an, ihre Telefonnummer oder eine alternative E-Mail-Adresse bei jedem Account zur Wiederherstellung zu hinterlegen, weitere 44 machen das zumindest bei manchen.

Tipps

Google nutzt die Gelegenheit aber natürlich auch, um einige Sicherheitsempfehlungen zu geben. Dazu gehört etwa der Ratschlag, für jedes Konto ein eigenes Passwort zu wählen und dieses über einen Passwortmanager zu verwalten. Die Installation anstehender Updates sowie die Achtsamkeit gegenüber Phishing-Angriffen gehören zu den weiteren Tipps. So seien etwa Phishing-Attacken in den vergangenen Jahren wesentlich besser geworden und sind mittlerweile, zum Teil mit persönlichen Informationen angereichert, sehr gezielt auf einzelne Personen ausgerichtet – ein Phänomen, das sich Spear Phishing nennt. Für Google-User empfiehlt sich zudem ein regelmäßiger Sicherheitscheck, den das Unternehmen auf seiner Seite anbietet. (Andreas Proschofsky, 31.1.2019)