Ist ein Smartphone zu lange in eisiger Kälte, muss man sich über allerlei Probleme ärgern.

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Die kalte Jahreszeit lässt nicht nur die Heizkosten in die Höhe schnellen, sie fordert auch das Immunsystem heraus. Allerdings haben nicht nur Menschen Probleme mit niedrigen Temperaturen, auch unsere Gadgets werden auf die Probe gestellt.

Spätestens, wenn der Gefrierpunkt unterschritten wird, treten gehäuft Probleme auf und zeigen, wo die Grenzen von Smartphone, Tablet und Co. liegen. Warum das Handy spinnt, wenn es eisig ist, erklärt Wired.

Kälte killt Akku

Ein Phänomen, das bei Kälte oft auffällt ist, dass die Laufzeit des Akkus mitunter drastisch abnimmt. Je länger man draußen unterwegs ist, desto flotter fällt der Batteriestand. Ursache dafür ist eine Eigenschaft moderner Lithium-Ionen-Akkus, die bei normalen Temperaturverhältnissen eigentlich ein Vorteil sind.

Sie arbeiten mit extrem niedrigen internen Widerständen. Das hat den Vorteil, dass sie effizienter arbeiten, weil weniger Energie in Wärme statt Strom umgesetzt wird. Das führt allerdings auch dazu, dass das Eindringen von Kälte die chemische Reaktion massiv verlangsamen kann. In extremen Temperaturen rund um die -40-Grad-Marke, wie sie heuer Kältewellen in Teilen der USA mitbrachten, kann dies dazu führen, dass einem vollständig aufgeladenem Handy binnen fünf Minuten der Saft ausgeht.

Sollte ein elektronisches Gerät "einfrieren", sollte man es übrigens nicht an ein Ladekabel hängen, sondern zuerst darauf warten, dass es wieder ungefähr auf Zimmertemperatur ist – andernfalls droht eine permanente Beschädigung des Akkus.

Displays und Sensoren mögen Kälte nicht

Auch Bildschirme reagieren empfindlich auf Kälte. Unter der 0-Grad-Marke sind vermehrt Bildstörungen und Ausfälle zu beobachten. Die Kälte führt in erster Linie dazu, dass die Flüssigkristalle in einem LCD-Panel langsamer auf elektrische Signale reagieren. Die Folge ist ein verwaschenes Bild. Bei längerer Aussetzung gegenüber starker Kälte führt das irgendwann zur Unbenutzbarkeit, in der Regel versagt allerdings bereits vorher der Akku.

Die verschiedenen Sensoren in Smartphones sind ebenfalls meist nicht für extrem niedrige Temperaturen gerüstet. Bei ihnen kann es zu Messproblemen kommen. Zwar gibt es etwa Oszillatoren – wichtig für die Zeitmessung -, die eine sehr breite Temperaturspanne ertragen, in Smartphones sind aber normal günstigere Modelle eingebaut. Wird es zu kalt, kann dies dazu führen, dass die Uhrzeit plötzlich um mehrere Sekunden oder gar Minuten springt.

Derlei Probleme treten übrigens nicht nur an eisigen Wintertagen auf. Auch sehr heiße Sommertage können zu diesen oder ähnlichen Schwierigkeiten führen. (red, 8.3.2019)