Bild nicht mehr verfügbar.

Haradinaj hält Neuwahlen für möglich.

Foto: REUTERS/Hazir reka

Prishtina – Der kosovarische Premier Ramush Haradinaj will die drastischen Zölle, die seine Regierung am 21. November auf Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina eingeführt hat, nicht aufheben. Es würde sich um eine souveräne Entscheidung des Kosovo handeln, erklärte Haradinaj laut der Tageszeitung "Zeri" nach einem heutigen Treffen mit dem US-Botschafter in Prishtina, Philip Kosnett.

An dem Treffen im Kabinett des Staatschefs Hashim Thaçi nahmen auch Parlamentspräsident Kadri Veseli und Vizepremier Fatmir Limaj teil. Danach bestätigte Haradinaj gegenüber lokalen Medien, dass sich der US-Botschafter erneut für die Aufhebung der Zölle eingesetzt habe. Auch wenn man nicht immer derselben Meinung sei, sehe er die USA als seine Familie, meinte Haradinaj dazu.

Neuwahlen möglich

Der Premier des Kosovo räumte auch ein, dass er eine Auflösung der Regierungskoalition in Folge der Diskussion um die drastischen Zölle für möglich halte. Er wünsche sich aber, zuvor noch einige wichtige Aufgaben wie die Annahme des Budgets zu erledigen, so Haradinaj.

Kadri Veseli, Chef der größten regierenden Demokratischen Partei (PDK), hatte sich Anfang der Woche dafür eingesetzt, die Zölle für 120 Tage aufzuheben, um den EU-initiierten Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina fortsetzen zu können. Haradinaj, Chef der Allianz für die Zukunft (AAK), ist damit offenbar nicht einverstanden. Sollte sich die PDK zu einem Rückzug entschließen, werde es zu vorgezogenen Wahlen kommen, sagte Haradinaj am Dienstag. (APA, 31.1.2019)