Auch in China beginnt eine Marktsättigung einzusetzen

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Zehn Jahre lang war in der Smartphone-Branche alles paletti: Es gab genügend Menschen, die noch kein Gerät besaßen und eines wollten, gleichzeitig besorgten sich Smartphone-Besitzer regelmäßig ein neueres Modell. Samsung, Apple und Konsorten konnten ihre Absätze kontinuierlich steigern, obwohl sie auch an der Preisschraube drehten. Diese Zeiten sind vorbei.

Das vergangene Jahr markierte eine dramatische Wende im Smartphone-Markt. Samsung verkaufte im 4. Quartal 2018 5,5 Prozent weniger Geräte als im Jahr zuvor. Bei Apple ist das Minus mit 11,5 Prozent noch deutlicher. Zwar konnten die chinesischen Herausforderer wie Oppo, Xiaomi und vor allem Huawei (plus 43,9 Prozent) deutlich zulegen; insgesamt verzeichnet der Markt aber ein fast fünfprozentiges Minus.

"Ziemliches Schlamassel"

Der Markt schrumpfte damit zum fünften Quartal in Folge, stellen die Marktforscher von IDC fest. Sie denken, dass das auch 2019 so bleiben wird und bezeichnen die Branche als "ziemliches Schlamassel". Das hat mehrere Gründe: Fast jeder, der ein Smartphone will, besitzt mittlerweile auch eines. Die Geräte sind in den vergangenen Jahren so gut geworden, dass die Unterschiede zu neuen Modellen nicht mehr so deutlich spürbar wie zuvor sind. User nutzen ihre Geräte also länger.

Zu teuer

Außerdem haben Apple und Samsung mit ihren neuen Modellen beim Verkaufspreis die magische Grenze von 1.000 Dollar durchbrochen. Das hält laut IDC viele davon ab, ohne Not auf ein neues Gerät umzusteigen. Dazu kommt, dass Märkte wie China und Indien nicht mehr so stark wachsen wie zuvor.

Wie geht es also weiter? Bei Apple ist schon ein deutlicher Schwenk der Geschäftsstrategie spürbar. Der Konzern will künftig verstärkt in Services investieren und Abo-Dienste anbieten. Samsung versucht, mit ausgefallenen Modellen wie einem faltbaren Smartphone zu punkten. Ein Hoffnungsschimmer ist 5G, das der Branche "neues Leben einhauchen" könnte, wie IDC-Analyst Anthony Scarsella sagt. Doch bis zu einer Umsetzung auf dem Massenmarkt könnte es noch dauern. (red, 1.2.2019)