Pjöngjang/Washington – Die USA haben mit Blick auf das nächste Gipfeltreffen mit Nordkorea eine vollständige Offenlegung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms verlangt. "Bevor die Denuklearisierung abgeschlossen sein kann, müssen wir komplette Einsicht in den ganzen Umfang der nordkoreanischen Massenvernichtungs- und Raketenprogramme haben", sagte der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, in einer Rede an der Stanford-Universität in Kalifornien am Donnerstag (Ortszeit).

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in Washington angekündigt, Ort und Datum für seinen zweiten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sollten Anfang nächster Woche genannt werden. Bekannt ist bereits, dass das Treffen Ende Februar stattfinden soll.

Treffen in Korea

Zunächst wollen die USA mit Nordkorea weiter auf Arbeitsebene über die nächsten Schritte zur atomaren Abrüstung reden. Das US-Außenministerium kündigte an, dass Biegun dazu am Sonntag auf die koreanische Halbinsel fliegen werde. Dort wird er den nordkoreanischen Unterhändler Kim Hyok-chol treffen. Es wird vermutet, dass beide im Grenzort Panmunjom zusammenkommen. Biegun trifft in Seoul auch Vertreter der südkoreanischen Regierung.

Biegun deutete in seiner Rede an, dass er mit Nordkorea auch über Gegenleistungen Washingtons sprechen werde. "Wir sind bereit, über viele Aktionen zu reden, die helfen, Vertrauen zwischen unseren beiden Ländern zu schaffen". Er betonte, dass es dabei um weitere Fortschritte bei der Umsetzung der Vereinbarungen geht, die Trump und Kim Jong-un bei ihrem historischen Treffen im vergangenen Juni in Singapur getroffen hatten.

Kim hatte seine Bereitschaft zur Denuklearisierung betont. Es gab jedoch keine konkreten Zusagen, bis wann das kommunistisch regierte Land sein Atomwaffenarsenal abrüsten will. Pjöngjang fordert unter anderem einer Lockerung der internationalen Sanktionen. (APA, 1.2.2019)