Ein ganztägiger Warnstreik des Bodenpersonals am Hamburger Flughafen hat am Montag den Flugverkehr weitgehend lahmgelegt. Am Nachmittag mussten alle geplanten Landungen abgesagt werden, weil die Abfertigung der Flüge mit den verbliebenen Beschäftigten nicht mehr gewährleistet werden könne, teilte der Flughafen mit.

Damit führte der 24-stündige Warnstreik zu massiven Flugausfällen und nicht nur zu Verspätungen. Bis zum Nachmittag waren rund 100 von 388 geplanten Flugbewegungen an diesem Tag ab oder nach Hamburg gestrichen. Weitere Ausfälle für den Rest des Tages seien zu erwarten, erklärte der Airport. Bis zu 50.000 Passagiere waren betroffen, von denen rund 12.000 gar nicht fliegen konnten. Mehrere Flüge von und nach Frankfurt und München fielen aus, aber auch andere Verbindungen waren betroffen, zum Beispiel nach Zürich, Wien, Kopenhagen und Stockholm.

Grund für den Warnstreik war das nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi unzureichende Arbeitgeberangebot in der laufenden Tarifrunde mit dem Arbeitgeberverband Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg (AVH). Verdi fordert für die fast 1.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste eine monatliche Tariferhöhung von 275 Euro für alle.

Die Arbeitgeberseite reagierte empört auf den kurzfristigen Streik, den Verdi erst am Sonntagnachmittag angekündigt hatte. "Dieser 24-Stunden-Streik ist zum jetzigen Stand der Tarifverhandlungen völlig überzogen und maßlos", sagte Christian Noack, Geschäftsführer der HAM Ground Handling GmbH. "Verdi fordert mehr, als unser Unternehmen erwirtschaften kann." (APA, 4.2.2019)