Wien – Der Verbund erhöht die Preise für Strom und Gas für Haushalts- und Gewerbekunden. Die Gesamtkosten – Energie, Netz, Steuern und Abgaben – steigen bei Strom im Durchschnitt um 9 Prozent, bei Gas um 7,6 Prozent, teilte der Verbund am Montag mit. Grund seien die höheren Großhandelspreise.

Die monatlichen Strom-Mehrkosten für einen Haushaltskunden in Wien mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) im Jahr betragen demnach 4,90 Euro, bei Gas (Jahresverbrauch 14.000 kWh) sind es 5,90 Euro im Monat.

Der Marktpreis für Strom habe sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Beeinflusst werde der Strom-Großhandelspreis vor allem durch die steigenden Primärenergiepreise für Kohle, Öl und Gas sowie durch die Preise für CO2-Zertifikate. Die Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland Anfang Oktober vergangenen Jahres habe die Großhandelspreise zusätzlich erhöht. Der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) sei im Vorjahr um fast ein Fünftel gestiegen. Die Preise würden aufgrund dieser energiewirtschaftlichen Entwicklungen in den kommenden Monaten angehoben, beginnend mit April. Per Ende September hatte der Verbund laut Quartalsbericht bei Strom und Gas österreichweit rund 464.000 Privatkunden.

Seit Mitte 2018 haben in Österreich bereits mehrere große Stromlieferanten ihre Preise erhöht. Mit 1. Juli teurer wurde Elektrizität bei der Salzburg AG, die EnergieAllianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) war mit 1. Oktober dran. Per Jahresbeginn 2019 gab es Preiserhöhungen bei der Energie Steiermark, der Tiroler Tiwag und der Innsbrucker IKB.

Die Strom- und Gasrechnung besteht aus drei Teilen: Den reinen Energiekosten, den standortabhängigen Netztarifen sowie Steuern und Abgaben. (APA, 4.2.2019)