Die Geflüchteten, die aus Drasenhofen nach St. Gabriel gebracht wurden, sollen erneut verlegt werden.

Foto: Christian Fischer

Maria Enzersdorf/St. Pölten – Rund um die von Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) angekündigte Verlegung von unbegleiteten Minderjährigen aus dem Asylquartier St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) wird der Verdacht der Kindeswohlgefährdung geprüft. Vier entsprechende Meldungen sind laut einer Aussendung im Büro der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) eingegangen.

Psychischer Druck

"Gemäß meinem rechtlichen Auftrag habe ich heute die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung für Kinder- und Jugendhilfe beauftragt, dem Verdacht der Kindeswohlgefährdung nachzugehen. Diese haben daraufhin die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde in Mödling in Kenntnis gesetzt und um unverzügliche Abklärung ersucht", teilte Königsberger-Ludwig am Montag mit.

Die angekündigte erneute Verlegung übe laut den Meldungen psychischen Druck auf die Jugendlichen aus und erzeuge Ängste, hieß es aus dem Büro der Landesrätin. Die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe erwarte bis morgen, Dienstag, ein Ergebnis.

Waldhäusl will keinen Vertrag mit der Caritas

Waldhäusl hatte vergangene Woche erklärt, ein Vertrag mit der Caritas über eine weitere Betreuung der Ende November 2018 aus dem umstrittenen Quartier in Drasenhofen nach St. Gabriel übersiedelten Jugendlichen werde nicht zustande kommen. Der Landesrat kritisierte die für Dezember verrechneten Kosten und kündigte an, dass die Minderjährigen in andere Unterkünfte verlegt werden. (APA, 4.2.2019)