I bims, die "Initiative 1 Europa". Was ist das für 1 Bildtext?

Foto: apa / roland schlager

Wien – Man sollte meinen, dass die Liste Jetzt (früher: Liste Pilz) in ihrer eineinhalbjährigen Parteigeschichte genug Namenswechsel hinter sich hat. Doch darum ging es gar nicht bei der Entscheidung, als Initiative 1 Europa zur EU-Wahl anzutreten, erklärt Parteichefin Maria Stern. Es seien schlicht "die Vorzeichen zu ernst, um uns da parteipolitisch irgendwie im Wege zu stehen". Das heißt, die Partei nimmt sich zurück, um die Plattform für eine möglichst breite "Allianz" von engagierten Menschen aus der Zivilgesellschaft zur Verfügung zu stellen. So will sie "eine unabhängige Kandidatur ermöglichen, die weit über unsere Liste hinausgeht", sagt Stern.

Auf Platz eins, nur das ist fix, kandidiert der frühere grüne EU-Parlamentarier Johannes Voggenhuber, der "aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung und Expertise im Europäischen Parlament schlicht und ergreifend der Beste ist".

Für die Initiative stellt Jetzt nicht nur jene drei Unterschriften von Nationalratsabgeordneten zur Verfügung, die für einen Platz auf dem Stimmzettel notwendig sind, sondern auch eine "Anschubfinanzierung" von 250.000 Euro, erklärt Stern. Darüber hinaus soll in den nächsten Tagen ein Crowdfunding gestartet, sprich Spenden gesammelt werden. Damit will Stern "Knotenpunkte eines Netzes aufbauen", um die Anliegen der Zivilgesellschaft zu vertreten. Die politische Grundlage dafür ist ein am Montag veröffentlichtes Manifest.

Suche nach Kandidaten

Denn: "Die Lage ist ernst", sagt die Jetzt-Parteichefin. Nach der Gründung der Europäischen Union "wurde sogar das Ende der Geschichte ausgerufen, denn alles schien möglich. Und zwar zum Positiven hin. Doch es kam, wie wir wissen, anders." Antieuropäische und neoliberale Kräfte stellen die Union vor eine Kraftprobe. Es scheine wieder alles möglich, "dieses Mal aber mit umgekehrten Vorzeichen. Die EU-Wahl ist unsere Chance, deren Kurs eine klare Absage zu erteilen", sagt Stern.

Interessierte für eine Kandidatur können sich bei der Initiative melden. Wer dann tatsächlich auf der Liste stehe, entscheide "die Initiative, die sich über diese Monate entwickeln wird", sagt Voggenhuber. (sefe, 4.2.2019)