Doha – Die Europäische Union (EU) hat sich mit dem Golfemirat Katar auf ein weitreichendes Flugrechte-Abkommen geeinigt. Die Vereinbarung werde der Notwendigkeit von offenen und gleichzeitig fairen Regeln gerecht, sagte Henrik Hololei, Generaldirektor der EU-Kommission für Verkehr, am Dienstag in Doha.

Beide Seiten hätten sich auf den Wortlaut des neuen Paktes geeinigt, der im Laufe des Jahres offiziell unterzeichnet werden soll. Man habe große Anstrengungen für "gerechten Wettbewerb, soziale Aspekte" und Transparenz unternommen, sagte Katar-Airways-Chef Akbar al-Baker.

Reuters hatte im Dezember über die bevorstehende Einigung berichtet. Das neue Abkommen verbietet unter anderem die Diskriminierung von Fluggesellschaften des anderen Landes. Zudem würden gleiche Wettbewerbsbedingungen zugesichert und Subventionen verboten.

Unterstützung für Qatar Airways

Insbesondere für das rohstoffreiche Katar am Persischen Golf dürfte der Pakt eine Revolution darstellen. Das Emirat wurde von europäischen und US-Fluglinien wiederholt beschuldigt, seiner staatlichen Gesellschaft Qatar Airways finanziell unter die Arme zu greifen. Katar bestritt dies stets.

In Flugrecht-Abkommen regeln zwei Staaten untereinander, wie häufig ihre jeweiligen Airlines das andere Land anfliegen und auf welchen Flughäfen sie landen dürfen. Die Kompetenz dafür liegt bei der EU-Kommission, die stellvertretend für die 28 Mitgliedsländer verhandelt. Ein ähnliches Abkommen wie mit Katar ist nach früheren Aussagen von mit der Sache vertrauten Personen auch mit dem Asean-Verband südostasiatischer Nationen auf der Zielgeraden. (APA, 5.2.2019)