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Dem früheren Präsident Costa Ricas und Nobelpreisträger Óscar Arias Sánchez werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

Foto: REUTERS/Victor Ruiz Garcia

New York/Hamburg – Dem früheren costa-ricanischen Präsident und Nobelpreisträger Óscar Arias Sánchez werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Psychiaterin und Friedensaktivistin Alexandra Arce von Herold habe ihn am Montag angezeigt, berichtete die "New York Times" am Dienstag unter Berufung auf Gespräche mit der Betroffenen sowie die zehnseitige Anzeige.

Arias erhielt 1987 den Friedensnobelpreis und ist nach wie vor in der Friedensbewegung aktiv. Arce von Herold hat eigenen Angaben zufolge öfter mit ihm zusammengearbeitet. Als sie Ende 2014 bei ihm zu Hause war, um eine Veranstaltung in Wien vorzubereiten, habe Arias von hinten ihre Brüste berührt, sei mit seinen Händen unter ihren Rock gefahren und mit Fingern in sie eingedrungen. Arias wies die Vorwürfe zurück.

Unterstützung durch #MeToo

Arce von Herold sagte laut dem Bericht, sie habe sich nicht früher an die Öffentlichkeit gewandt, weil es vor der #MeToo-Bewegung unvorstellbar gewesen sei, jemand so Mächtiges zu beschuldigen. Sie arbeitet in einem Krankenhaus in der Hauptstadt San José.

Die Frauen, die gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein und den Schauspieler Bill Cosby ausgesagt haben, hätten ihre Einstellung geändert. Am meisten hätten ihr aber die Turnerinnen des olympischen US-Teams geholfen, die gegen ihren früheren Arzt Larry Nassar ausgesagt hatten. Er wurde im Jänner 2018 zu 175 Jahren Haft verurteilt.

"All die Frauen, die an die Öffentlichkeit gegangen sind, haben mir geholfen", sagte Arce von Herold. "Vielleicht kann ich anderen Menschen auch helfen." (APA, red, 5.2.2019)