Bild nicht mehr verfügbar.

Der Tyrannosaurus rex besaß einen Schädel mit außerordentlicher Flexibilität, wie Forscher nun herausgefunden haben.

Foto: Reuters/ Martin Baumgaertner/Field Museum

Dass der populärste Raubsaurier der Kreidezeit ökologisch so erfolgreich war, liegt nicht zuletzt an seinem komplex aufgebauten Schädel: Der Kopf von Tyrannosaurus rex bestand aus mehreren verschiedenen Knochenmodulen, die zu einer bemerkenswerten Flexibilität des Schnauzenteils beitrugen. Wie nun ein internationales Forscherteam nachgewiesen hat, war dieser Umstand beim Zerlegen von Beutetieren außerordentlich hilfreich.

Zahlreiche flexible Schädelmodule

Der "König der Schreckensechsen" trägt seinen Namen nicht zu Unrecht: Seine Größe, vor allem aber sein beeindruckendes Gebiss machten den T. rex zu einer Ikone der Popkultur. Den Schädelaufbau dieses Spitzenprädatoren der Oberkreide hat nun ein internationales Team aus Deutschland der Schweiz, Großbritannien, Spanien und den USA genauer unter die Lupe genommen.

"Wir haben den Schädel des T. rex mit Schädelkonstruktionen heutiger Landwirbeltiere verglichen", erklärt Ingmar Werneburg von der Universität Tübingen. "Mit Hilfe einer 'Anatomischen Netzwerk Analyse' haben wir dabei vor allem untersucht, welche Schädelknochen miteinander in Verbindung stehen".

Die im Fachjournal "Scientific Reports" präsentierte Analyse ergab, dass der große Fleischfresser unter allen untersuchten Tiergruppen die meisten Schädelmodule – also Schädelknochen, die Einheiten mit umliegenden Knochen bilden – besaß. Daraus resultierte eine außerordentlich hohe Beweglichkeit des Schädels. "Besonders überrascht waren wir von der Entdeckung eines oberen und unteren Schnauzenmoduls, welche sich wohl unabhängig voneinander bewegen konnten", ergänzt Werneburg.

Idealer Fleischfresser

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass die Ernährungsgewohnheiten des Tyrannosaurus rex zur Komplexität seines Schädels beitrugen. Die Unterteilung in ein unteres und oberes Schnauzenmodul ermöglichte eine gewisse Flexibilität des zahntragenden Schnauzenteils beim kraftvollen Herausreißen von Fleischteilen aus den Beutetieren. "Diese Eigenschaft gepaart mit den in Zahntaschen verankerten Zähnen und zwei großen Schläfenfenstern als Ansatzflächen für eine kräftige Kiefermuskulatur machten T. rex zum 'idealen Fleischfresser'", erklärt Werneburg. (red, 7.2.2019)