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Japans Premier Shinzo Abe schlug konziliante Töne an.

Foto: AP / Shinji Kita

Tokio- In dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt mit Russland um die Kurilen-Inseln hat der japanische Regierungschef Shinzo Abe versöhnliche Töne angeschlagen. "Es ist nicht leicht, ein Problem zu lösen, das seit 73 Jahren ungelöst ist", sagte Abe am Donnerstag vor Hunderten ehemaligen Inselbewohnern und ihren Angehörigen in Tokio.

Er werde sich weiter um einen offiziellen Friedensvertrag mit Russland bemühen, um die Frage zu klären.

Beziehungen seit 1956

Noch im Februar solle es dazu ein Treffen der Außenminister und Sondergesandten beider Länder geben, sagte Abe. Im Juni wolle er dann selbst mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande des G-20-Gipfels in Japan über einen Friedensvertrag sprechen.

Der Streit um die Inselgruppe der Kurilen, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzt worden war, hat bisher den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen Tokio und Moskau verhindert – auch wenn beide Länder 1956 wieder diplomatische Beziehungen aufnahmen.

Ansprüche beider Seiten

Das Kurilen-Archipel verbindet die russische Halbinsel Kamtschatka mit der japanischen Insel Hokkaido im Pazifik. Die Sowjetunion besetzte die Kurilen-Inseln in den letzten Kriegstagen im August 1945. Drei Inseln im südlichsten Teil der Inselkette und eine ebenfalls dort gelegene Inselgruppe beansprucht Japan bis heute als zu seinem Territorium gehörend.

In den 1950er Jahren vereinbarten die Sowjetunion und Japan, dass im Fall eines noch abzuschließenden Friedensvertrags Moskau die Inseln Shikotan und die Inselgruppe Habomai an Japan übertragen könnte. Ob Russland dies immer noch vertritt, ist nicht klar. (7.2.2019)