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Die UniCredit-Tochter Bank Austria hat im Vorjahr laut vorläufigen zahlen mehr verdient und 50.000 neukunden gewonnen

Foto: reuters/bader

Mailand/Wien – Die italienische UniCredit hat am Donnerstag ihre vorläufigen Ergebnisse für 2018 vorgelegt. Für die Österreichtochter Bank Austria wurde ein Zugewinn an rund 50.000 neuen Kunden gemeldet. Die Kosten sind weiter gesunken, innerhalb des vergangenen Jahres allein um 5,9 Prozent – auch weil der Personalaufwand weiter geschrumpft ist.

Weiter besser geworden ist die Kostenquote: Das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen (Cost-Income-Ratio), vor drei Jahren noch bei etwa 80 Prozent, ist 2017 auf 68,5 und im abgelaufenen Jahr 2018 auf 65,3 Prozent zurückgegangen. Heuer soll die Quote auf 63,3 Prozent sinken, schreibt UniCredit in der vorläufigen Bilanzpräsentation.

Nettoergebnis niedriger

Das operative Ergebnis der Bank Austria ist im Geschäftsjahr 2018 um 8,8 Prozent auf 542 Millionen Euro gewachsen. Unter dem Strich wird für die UniCredit-Österreich-Division ein Nettogewinn von 432 Millionen Euro ausgewiesen. Das war etwa ein Viertel weniger als 2017; damals hatte aber ein Sondererlös aus Immobilienverkäufen für einen außerordentlichen Mehrertrag von 100 Millionen Euro gesorgt.

In der UniCredit-Österreich-Division "Commercial Bank Austria" sind Privat- und Firmenkundengeschäft und das Geschäft mit gehobenen Privatkunden enthalten, und damit drei von vier österreichischen Geschäftssparten – nicht aber das Corporate/Investmentbanking. Das UniCredit-Osteuropageschäft ist schon länger nicht mehr Sache der Bank Austria, 2016 hatte die Wiener Bank ihre Osttöchter an die Mailänder Konzernmutter abgegeben.

Zahl der Mitarbeiter gesunken

Für das vierte Quartal 2018 wird für die Österreich-Sparte unterm Strich ein Nettogewinn von 98 Millionen Euro (4. Quartal 2017: 99 Millionen Euro) ausgewiesen. Das Betriebsergebnis im Schlussquartal lag indes unter dem Wert vom Vorquartal und auch vom Vorjahresquartal.

Von einem 2015 UniCredit-konzernweit vorgegebenen rigorosen Sparprogramm samt kräftigem Personalabbau und einer Straffung des Filialnetzes war auch Österreich betroffen. Im Jahr 2018 ist die Zahl der Mitarbeiter in der Österreich-Division von 5.092 auf 4.873 zurückgegangen, gerechnet in Vollzeit. An der Filialzahl in Österreich – aktuell 123 – hat sich im abgelaufenen Jahr nichts geändert.

Zentrale der UniCredit bleibt in Mailand

Der Chef der Bank Austria-Mutter, Jean-Pierre Mustier, will im Rahmen des neuen strategischen Plans 2020-2023, der am 3. Dezember in London vorgestellt wird, ein "vernünftiges Wachstum" vorantreiben. Natürlich müsse das konjunkturelle Umfeld berücksichtigt werden, sagte Mustier in einer Telefonkonferenz nach Vorstellung der vorläufigen Jahresergebnisse 2018.

UniCredits Hauptquartier werde in Mailand bleiben."Wir sind eine Bank, die in Italien ihren Hauptsitz hat und wir sind darüber glücklich. Das wird so bleiben", sagte Mustier. UniCredit sei eine Bank, die sich auf gesamteuropäischer Ebene entwickeln wolle. Gerüchte zu möglichen Fusionen mit anderen Häusern bezeichnete der Franzose als haltlos.

(APA, 7.2.2019)